Bornplatz-Synagoge (1906)
Foto: Museum für Hamburgische Geschichte

Wiederaufbau der Bornplatz-Synagoge

Welche Bedeutung wird der Wiederaufbau der Bornplatz-Synagoge für Hamburg haben? Der Szenograf Michael Batz, der Architekt Daniel Luchterhandt, die Historikerin Karen Körber und Daphna Horwitz von der jüdischen Gemeinde sprechen über Erinnerung und Glauben, über Gemeindeleben und Architektur. Es moderiert der Journalist Peter Helling.

Die Erinnerung an ein Gebäude, an ein jüdisches Leben in Hamburg ist eng verbunden mit der Erinnerung an Verfolgung, Verlust und Shoah. Beides manifestiert sich in der Bornplatz-Synagoge im Hamburger Grindel-Viertel. Beides bestimmt den Diskurs darüber, was ein Wiederaufbau der Synagoge bedeutet.

Lange wurden zahlreiche Argumente ausgetauscht, Debatten geführt und Pläne erarbeitet. Im September steht die finale Entscheidung im Architekturwettbewerb zum Wiederaufbau an. 

Was spricht für einen Neuaufbau eines Gotteshauses, und mit welchen Aspekten lässt sich eine Neuerrichtung der Synagoge in historisch angelehnter Architektur argumentieren? Was bedeuten Orte für unsere Erinnerung, insbesondere an das jüdische Leben in Hamburg? Was bedeutet es, wenn sich ein Stadtbild durch Zerstörung, Umbau und Neugestaltung von unseren Erinnerungen entfernt?

Darüber diskutieren der Autor, Szenograf und Theatermacher Michael Batz, Daniel Luchterhandt vom Büro Luchterhandt & Partner, das den Architekturwettbewerb durchführt, Karen Körber, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, und Daphna Horwitz, Mitglied im Beirat der jüdischen Gemeinde.  

Mit einem digitalen Grußwort von Daniel Sheffer, Initiator des Wiederaufbauprojekts und Vorsitzender im Stiftungsrat der Stiftung Bornplatz-Synagoge.

Es moderiert der Journalist Peter Helling.

  • Michael Batz studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte. Seit 1971 entwarf er zahlreiche Theaterproduktionen und war Leiter mehrerer Festivals. Von 1990 bis 1994 war Batz Dramaturg bei „Kampnagel, Internationale Kulturfabrik“, Hamburg, 1994 gründete er das Theater- und Kunstprojekt „Hamburg Art Ensemble“.

  • Karen Körber ist Soziologin und leitet am Institut für die Geschichte der deutschen Juden den Bereich für jüdische Gegenwartsforschung. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die jüdische Migrationsgeschichte nach 1945, Erinnerungskulturen, Antisemitismusforschung und die Transformation der jüdischen Gemeinschaft seit den 1990er Jahren. Zuletzt erschien "Deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart. Herausforderungen und Perspektiven am Beginn des 21. Jahrhunderts" (gem. mit Björn Siegel, Wallstein 2025).

  • Daphna Horwitz wurde 1972 in Hamburg geboren und ist Diversity-Trainerin, Wirtschaftshistorikerin und Politologin. Ihre Großeltern Eva und Sam Horwitz flohen 1935 nach Palästina. 1956 kehrte die Familie aus Israel nach Hamburg zurück. Seit 2023 ist Daphna Horwitz gewähltes Beiratsmitglied der Jüdischen Gemeinde in Hamburg. Darüber hinaus engagiert sie sich ehrenamtlich im Projekt „Akzeptanz”, das Schulen mit jüdischen und muslimischen Tandems besucht.

  • Daniel Luchterhandt ist freier Stadtplaner und Partner im büro luchterhandt und partner Kaiser Luchterhandt Senger Stadtplanung und Landschaftsarchitektur PartGmbB mit Sitz in Hamburg. Seit der Gründung seines Büros im Jahre 2006 (bis 2021 als Einzelunternehmen geführt) arbeitet er an der Schnittstelle von Stadtplanung/Städtebau und Grundstücks- und Programmentwicklung, von Vergabeverfahren/Planungswettbewerben und Mitwirkungsprozessen. Daniel Luchterhandt betreut mit seinem Büro aktuell den Architekturwettbewerb für die Bornplatz-Synagoge.

  • Peter Helling berichtet als Theaterkritiker für den NDR vom Bühnengeschehen in der Hansestadt. Im Radio und auch im Fernsehen gibt er Einblicke in die Welt hinter und vor den Kulissen, bespricht die neuesten Bücher, porträtiert Künstler und Künstlerinnen. Er sitzt in namhaften Schauspieljurys, schreibt für Theater der Zeit. Er berichtet aus der jüdischen Welt.

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