
Streitfall Geschichte: Haben wir ein Kolonialismus-Problem?
Vom Bismarck-Denkmal bis zum Baakenhöft: Hamburgs koloniale Vergangenheit prägt die Stadt bis heute. Wie geht die Hansestadt damit um? Kommt sie ihrer erinnerungskulturellen Verantwortung nach? Das diskutieren Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda, und Noa K. Ha, postkoloniale Stadtforscherin. Victoria Reichelt moderiert.
Als bedeutende Handels- und Hafenstadt war Hamburg ein zentraler Knotenpunkt und enormer Profiteur des deutschen Kolonialismus. Jene Vergangenheit liegt zwar über 100 Jahre zurück – im Stadtbild sowie in gesellschaftlichen Debatten rund um den Umgang mit dem kolonialen Erbe ist sie jedoch bis heute allgegenwärtig:
So spiegeln sich Spuren der Geschichte noch immer in Straßennamen und Denkmälern zu Ehren kolonialer Täterfiguren. Und nicht zuletzt basiert der heutige Reichtum der Stadt maßgeblich auf Unterdrückung, Ausbeutung und Gewalt der Kolonialzeit.
Gleichzeitig gibt es auch neue Impulse, die kritisch an die koloniale Vergangenheit erinnern: So setzen sich zivilgesellschaftliche Initiativen oder (bis März 2025) die Forschungsstelle „Hamburgs (post)koloniales Erbe“ für neue Erinnerungsorte ein und machen ihre Opfer und den Widerstand Schwarzer Persönlichkeiten sichtbar.
Wie steht es also um Hamburgs Erinnerung an den Kolonialismus? Wird die Stadt ihrer erinnerungskulturellen Verantwortung gerecht – oder haben wir noch immer ein Kolonialismus-Problem? Darüber diskutieren der Senator der Hamburger Behörde für Kultur und Medien, Carsten Brosda, und die postkoloniale Stadtforscherin Noa K. Ha.
Es moderiert die Journalistin Victoria Reichelt.
Geschichte trifft Gegenwart – und eröffnet Debatten: Die Reihe Streitfall Geschichte schafft einen öffentlichen Raum zur sachlichen Auseinandersetzung über strittige und politische Fragen der Gegenwart, bei denen ein Blick in die Geschichte besonders hilfreich ist. Als Gast sind auch Sie gefragt: Gestalten Sie die Debatte über den Abend hinweg mit.
Noa K. Ha ist wissenschaftliche Geschäftsführerin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Die Stadt-, Migrations- und Rassismus-Forscherin leitete zuvor das Zentrum für Integrationsstudien an der TU Dresden, wirkte am Center for Metropolitan Studies, TU Berlin, und lehrte an der weißensee kunsthochschule berlin.
Carsten Brosda ist Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und seit 2020 Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Außerdem ist er Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie und seit 2018 Co-Vorsitzender der Medienkommission des SPD-Parteivorstands. Er studierte Journalistik und Politik an der Universität Dortmund, promovierte an deren kulturwissenschaftlichen Fakultät und publiziert regelmäßig zu gesellschaftspolitischen Themen.
Victoria Reichelt studierte Wirtschaftskommunikation in Berlin und Mexiko. Nach einem Volontariat für politische Kommunikation in Berlin und Brüssel arbeitet sie seit 2019 als Journalistin und berichtete bis 2022 bei Deutschland3000 (funk) gemeinsam mit Eva Schulz über Politik. Seit 2022 ergänzt sie das Moderationsteam des Funk-Formats Die da Oben und moderiert bei ZDFheute live.
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