Operation Afrika. Die Jagd nach den Rohstoffen der Zukunft
Für die Energiewende werden viele neue Rohstoffe aus Afrika benötigt. Dort hat das autoritäre China die Nase vorn; Europa will nun aufholen. Doch vor Ort regt sich Widerstand. Nach der ARTE-Filmpremiere sprechen wir mit dem Regisseur Jan-Philipp Scholz und der Politologin Melanie Müller über die abenteuerliche Ressourcenjagd in Afrika.
Zwischen Dschungel und Regenwald wird die grüne Zukunft zu einem erbitterten geopolitischen Wettrennen. Bis 2050 will die EU klimaneutral werden, doch auch die neue Energiewelt gibt es nicht ohne Rohstoffe – und viele kommen aus Afrika.
Dort hat bislang vor allem ein Land die Nase vorn: China. Doch Europa will aufholen und verspricht afrikanischen Staaten mehr Fairness als die autoritäre Konkurrenz aus Asien. Aber längst nicht alle sind begeistert von der Idee, dass die ehemaligen Kolonalmächte bei ihnen wieder auf Ressourcensuche gehen.
Die ARTE-Dokumentation führt an die Schauplätze der abenteuerlichen Rohstoffjagd? in Afrika. So gelingt es den Autoren in der Demokratischen Republik Kongo, in ausbeuterischen Kleinminen zu drehen. Dort kaufen chinesische Händler illegal Kobalt ein, an dem auch Europa bei seiner Energiewende nicht vorbeikommt. Um sich aus der fatalen Abhängigkeit von China zu befreien, will die EU ihre eigenen Aktivitäten vor Ort ausbauen.
Gegen ein Mega-Projekt für grünen Wasserstoff in der namibischen Wüste gehen einheimische Aktivisten auf die Barrikaden, denn diesem sollen Teile eines Nationalparks zum Opfer fallen. Und in den erdölverseuchten Mangrovenwäldern des nigerianischen Nigerdeltas wird klar, das auch Europa nicht so klimafreundlich ist, wie es gerne behauptet. Denn seit dem russischen Angriffskrieg versuchen hier zahlreiche europäische Investoren, unauffällig lukrative Erdgas-Deals einzufädeln.
Im Anschluss an die Filmpremiere spricht Jonathan Lehrer, Körber-Stiftung, mit dem Regisseur Jan-Philipp Scholz und der Politologin Melanie Müller über den globalen Wettlauf um die begehrten Rohstoffe der Zukunft auf dem afrikanischen Kontinent.
Ein Dokumentarfilm von Jan-Philipp Scholz, Philipp Sandner und Johannes Meier, ARTE/HR 2024.
Eine Kooperation mit ARTE.
Melanie Müller arbeitet als Wissenschaftlerin mit Fokus Südafrika/südliches Afrika bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. Die Promovierte Politikwissenschaftlerin leitet ein Forschungsprojekt zu internationalen Kooperationen im Rohstoffsektor und ist Co-Leiterin des „Forschungsnetzwerks Nachhaltige Lieferketten“.
Jan-Philipp Scholz ist Reporter und Filmemacher mit Schwerpunkt auf investigativen Recherchen in Konfliktgebieten, unter anderem auf dem afrikanischen Kontinent. Er arbeitet für verschiedene deutsche und internationale Sender. In seinen zahlreichen Dokumentationen, wie „Auf den Spuren der Umweltmafia“ (ZDF 2021) oder „Ausgebeutet für 30 Euro“ (ZDF 2022), behandelt er die Themen europäische Außen- und Sicherheitspolitik, Organisiertes Verbrechen, Umweltkriminalität sowie Drogen- und Menschenhandel.
Jonathan Lehrer ist Programm Manager bei der Körber-Stiftung und dort verantwortlich für die außenpolitische Publikation und Umfrage „The Berlin Pulse“ und die Körber Emerging Middle Powers Initiative.
KörberForum
Kehrwieder 12
20457 Hamburg
Für unsere Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Restplätze geben wir drei Werktage vor der Veranstaltung frei.
Der Eintritt ist kostenlos, wenn nicht anders angegeben. Alle Veranstaltungsräume öffnen eine halbe Stunde vor Beginn. Das Platzkontingent schließt Stehplätze mit ein. Bitte beachten Sie den jeweiligen Veranstaltungsort.