Barbara Yelin
Foto: Martin Friedrich

Nationalsozialismus im Comic

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Warum wählen Comic-Künstler:innen historische Themen? Wie widmet sich das Genre sperrigen Themen wie Ausgrenzung und Verfolgung? Und welche Rolle spielen Comics für die Geschichtsvermittlung und das historische Lernen?

Comics und Graphic Novels liegen seit Jahren im Trend und beleben den Buchmarkt. Die Bildergeschichten widmen sich zunehmend auch sperrigen Themen wie den Erfahrungen von Ausgrenzung und Verfolgung. Auch in die Geschichtskultur haben Comics und Graphic Novels Einzug gehalten. Art Spiegelmans MAUS, erschienen 1980, ist das wohl prominenteste Beispiel. Seitdem sind viele weitere »Geschichtscomics« zum Nationalsozialismus und Holocaust auch in Deutschland entstanden und werden – wenngleich noch nicht überall – in der Vermittlung von Geschichte eingesetzt.

Erleben Sie eine Premiere: Die Zeichnerin und Autorin Barbara Yelin stellt ihre noch unveröffentlichte Graphic Novel über Kinder, die den Holocaust überlebt haben, vor und gibt Einblicke in ihre Arbeit. Anschließend diskutiert sie mit Sylvia Kesper-Biermann, Professorin für Historische Bildungsforschung, und Wiebke Siemsglüß, pädagogische Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, über die Bedeutung dieser Comics: Wie haben sie sich entwickelt? Wie hat sich ihre Wahrnehmung in Wissenschaft und Pädagogik verändert? Wo liegen Herausforderungen und Chancen dieser Kunstform für das historische Lernen? Es moderiert: Kirsten Pörschke, Körber-Stiftung.

Barbara Yelin, geb. 1977, ist Zeichnerin und Autorin aus München. Ihre Werke umfassen die vielfach ausgezeichnete Graphic Novel "Irmina" (2014), der Episodencomic "Der Sommer ihres Lebens" (2017) mit dem Autor Thomas von Steinaecker, den Doku-Comic "Unsichtbar" (2019) oder die szenischen Illustrationen für das Projekt "Dichtung ist Revolution" (2020). Kürzlich erschien "Jan Bazuin – Tagebuch eines Zwangsarbeiters" mit über 40 Illustrationen von Barbara Yelin. Momentan arbeitet sie an einem Graphic Narrative nach den Erinnerungen der Holocaust-Überlebenden Emmie Arbel.
2015 erhielt Barbara Yelin den Bayerischen Kunstförderpreis für Literatur, 2016 den Max und Moritz-Preis als beste deutschsprachige Comickünstler:in und 2021 den Ernst-Hoferichter-Preis.

Sylvia Kesper-Biermann ist Professorin für Historische Bildungsforschung an der Universität Hamburg. Ihre Promotion sowie die Habilitation in Neuerer und Neuester Geschichte erfolgten an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Als Postdoktorandin war sie an den Universitäten Bayreuth und Paderborn tätig. Zwischen 2011 und 2016 übernahm sie Lehrstuhlvertretungen an der LMU München, der Universität zu Köln sowie der JLU Gießen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Historische Bildungsforschung, Strafrechts- und Kriminalitätsgeschichte, die Geschichte von Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik, Menschenrechts- und Emotionsgeschichte sowie Comicforschung. In diesem Zusammenhang interessiert sie sich unter anderem für Comics als Medien der Geschichtsdarstellung. Derzeit arbeitet sie zu Comics und Migration in der Bundesrepublik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie zu Comics als Bildungsmedien.

Kirsten Pörschke ist Kulturwissenschaftlerin M.A. Nach mehrjähriger freiberuflicher Redaktionsarbeit und beruflichen Stationen bei der Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht", im Deutschen Auswandererhaus Bremerhaven, im Studio Andreas Heller Architects & Designers sowie als Leiterin des Erinnerungsprojekts step21 [Weiße Flecken] ist sie seit Ende 2012 bei der Körber-Stiftung. Hier arbeitet sie beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten und betreut seit 2015 die Aktivitäten im Körber-Netzwerk Geschichtsvermittlung.

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