Memory in the Making: From Monuments to Movements

In akademischen, politischen und aktivistischen Debatten gilt Erinnerungskultur als brisantes Thema. Wie wollen wir uns als diverse Gesellschaft erinnern: An wen erinnern wir, auf welche Weise – und warum tun wir es überhaupt?

In den vergangenen Jahren sind vermehrt Modelle entstanden, die Vielstimmigkeit in den Mittelpunkt stellen. Traditionelle Formen des Erinnerns werden zunehmend hinterfragt, insbesondere marginalisierte Communities setzen stattdessen auf selbstorganisierte Gedenkpraktiken – wie zum Beispiel die Initiative 19. Februar Hanau.

Der US-amerikanische Wissenschaftler Michael Rothberg gilt als Vordenker in diesem Bereich. Gemeinsam mit ihm widmen wir uns zeitgenössischen Erinnerungspraktiken und Interventionen in den Kanon der etablierten Erinnerungskultur: Wie kann ein Erinnern aussehen, das kollektive Traumata nicht gegeneinander ausspielt, sondern geteilte Erfahrungen und gemeinsames Leid, Solidarität und Verständnis über Community-Grenzen hinweg stärkt? Was können wir von Intellektuellen wie Aimé Césaire, Frantz Fanon und Hannah Arendt lernen – insbesondere in Bezug auf das Verhältnis von Sklaverei, Kolonialismus, Massenmord und Holocaust nach 1945?

Michael Rothberg, Historiker und Holocaust-Forscher spricht über aktuelle multiperspektivische Erinnerungspraktiken und deren Potenziale für Gegenwart und Zukunft, moderiert von Jacqueline Saki Aslan.

Die Körber-Stiftung richtet das Gespräch gemeinsam mit Kampnagel im Rahmen der diesjährigen eCommemoration Convention sowie der Spielzeiteröffnung von Kampnagel »Echoes of Tomorrow« aus.