
Materielle Freiheit: Zwischen Überleben und Wohlstand
Arbeit kann Erfüllung oder Notwendigkeit sein, bietet Geben und Nehmen, generiert nicht selten Gewinner und Verlierer. Wer sind wir, mit oder ohne Arbeit? Die Schriftstellerin Heike Geißler und die Soziologin Sabine Pfeiffer gehen der Frage nach, wie Arbeit unser Selbst als Mensch und Gesellschaft prägt. Es moderiert Christoph Bungartz.
Über kaum etwas sprechen wir mehr als über die Arbeit: Sie ist sinn- und identitätsstiftend, sie ist anstrengend, sie bleibt ungesehen, sie formt unser Miteinander.
Für ihr neuestes Werk „Arbeiten” beobachtet die Autorin Heike Geißler ihr Umfeld und kommt mit den unterschiedlichsten Menschen ins Gespräch: mit dem Immobilienhai im Haus gegenüber, mit der Obdachlosen an der Bushaltestelle, mit der eigenen Schwiegermutter, die zur Pflegerin ihres Mannes wird. Bald verdichten sich ihre Beobachtungen zu einem Panoptikum modernen Arbeitens.
Als Soziologin bewegt Sabine Pfeiffer das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation. Für sie ist Arbeit der zentrale Modus für Teilhabe und Vergemeinschaftung in unserer Gesellschaft.
Ein Gespräch über Kosten und Nutzen von Arbeit und die tiefen gesellschaftlichen Gräben zwischen Überleben und Wachstum.
Es moderiert der Journalist Christoph Bungartz.
Eine Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg.
Heike Geißler, 1977 in Riesa geboren, lebt als Autorin und Übersetzerin in Leipzig. Für ihren Debütroman „Rosa“ (DVA) erhielt sie 2002 den Alfred-Döblin-Förderpreis, ihr Buch „Saisonarbeit“ (Spector Books) stieß auf breite Resonanz. Der Roman „Die Woche“ (Suhrkamp) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2025 erscheinen der Essayband „Verzweiflungen“ (Suhrkamp) und das Buch „Arbeiten“ (Hanser).
Sabine Pfeiffer ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Arbeit und Technik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Ende der 1990er Jahre ist der digitale Wandel von Arbeit ihr Thema. Sie leitet das DFG-Schwerpunktprogramm "Digitalisierung der Arbeitswelten" und forscht aktuell zur doppelten Transformation in der Automobilindustrie und zu KI in unterschiedlichen Arbeitskontexten.
Geboren 1960 am Niederrhein, studierte Christoph Bungartz Germanistik und Philosophie in Bonn und in Madison/Wisconsin und promovierte im Anschluss. Seit 1988 ist Bungartz beim NDR, zunächst als Volontär und freier Reporter, von 1997an leitete er die Abteilung "Kultur und Wissen" beim Fernsehen, seit 2022 ist er im Programmbereich Kultur (Radio, Fernsehen, Online) zuständig für die Abteilung "Kulturevents und Musik".
Literaturhaus Hamburg
Schwanenwik 38
22087 Hamburg
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