Im Kampf um ihr Land: Russlands Opposition

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Putin hat eines der bedrohlichsten Regime der Welt erschaffen, vor dem über eine Million Menschen geflohen sind. Wie ist derzeit die Stimmung in der russischen Bevölkerung und was kann die Opposition im Exil bewirken? Der Journalist Michael Thumann und die Aktivistin Anastasia Burakova im Gespräch.

Michael Thumann beschreibt in seinem aktuellen Buch „Revanche“ Russlands Weg in einen radikalen neuen Nationalismus. Putin hat eines der bedrohlichsten Regime der Welt erschaffen, so der außenpolitische Korrespondent der ZEIT, das seit Februar 2022 mehr als eine Million Oppositionelle ins Ausland zwang.

Auch Anastasia Burakova, Anwältin und Menschenrechtsaktivistin, floh nach Kyjiw, da sie eine Organisation geleitet hatte, die politisch Verfolgten in Russland Rechtsbeistand gewährte. Im Exil gründete sie das Projekt „Arche“, um jenen Verfolgten zu helfen, denen die Flucht ebenfalls gelungen war.

Durch die Abwanderung hunderttausender Russinnen und Russen entsteht so im Ausland eine neue Generation russischer Exilantinnen und Exilanten, die sich erst noch formieren muss. Nicht alle teilen die Forderung nach einer Auseinandersetzung mit dem russischen Kolonialismus, die die Ukraine und andere Staaten auf dem Gebiet des ehemaligen Imperiums erheben.

Das russische Regime instrumentalisiert indes die Geschichte für innen- und außenpolitische Zwecke weiter. Die verbleibende innerrussische Opposition steht unter immensem Druck. Wie ist die Stimmung in der russischen Bevölkerung und wie steht es um die Zukunft des russischen Regimes? Und welche Unterstützung braucht die russische Opposition, um bei der Gestaltung der Zukunft ihres Landes eine Rolle spielen zu können?

Das Gespräch moderieren Sarah Pagung und Gabriele Woidelko, Körber-Stiftung.

Eine Veranstaltung in deutscher und russischer Sprache mit Simultanübersetzung.

  • Anastasia Burakova ist Menschenrechtsanwältin, ehemalige Koordinatorin des Open Russia Human Rights Teams und Mitbegründerin des Projekts United Democrats, das unabhängige Kandidat:innen bei Kommunalwahlen in russischen Regionen unterstützte. Im November 2021 verließ sie Russland wegen politisch motivierter Verfolgung und zog in die Ukraine. Im März 2022 rief sie das Projekt The Ark ins Leben, das russischen Emigrant:innen hilft, die wegen ihrer Antikriegsposition verfolgt werden und Antikriegs- und Medienprojekte unterstützt.

  • Michael Thumann ist außenpolitischer Korrespondent der ZEIT und lebt in Moskau. Seit den 1990er Jahren berichtet er für die Wochenzeitung aus Russland, Osteuropa und dem Nahen Osten. Seine Artikel, Podcasts und Bücher über Russland als Vielvölkerstaat und den neuen Nationalismus Putins haben unseren Blick auf dieses Land erweitert. Zuletzt erschien von ihm "Revanche. Wie Putin das bedrohlichste Regime der Welt geschaffen hat“ (C.H. Beck, 2023).

  • Sarah Pagung ist Programmleiterin für Internationale Politik bei der Körber-Stiftung und leitet dort das Berliner Forum Außenpolitik und das Körber Policy Game. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die russische Außen-, Sicherheits- und Informationspolitik sowie die deutsch-russischen Beziehungen. Zuvor war sie bei der DGAP. Pagung promovierte an der Freien Universität Berlin, wo sie Politikwissenschaft studierte, über Konzepte des russischen Einflusses im Ausland.

  • Gabriele Woidelko ist Osteuropa-Historikerin und Slawistin und leitet bei der Körber-Stiftung in Hamburg den Bereich „Geschichte und Politik“, dessen Projekte sich mit Geschichtsvermittlung, Erinnerungskultur und den historischen Wurzeln aktueller Konflikte beschäftigen.

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