
Heimat im Wort? Exilliteratur gestern und heute
Wie beeinflusst das Exil die eigene literarische Arbeit? Darüber berichten die belarussische Lyrikerin Volha Hapeyeva und die türkische Autorin Sehbal Senyurt Arinli. Literaturwissenschaftlerin Doerte Bischoff beleuchtet die Situation zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Es moderiert die Kulturjournalistin Nadine Kreuzahler.
Was bedeutet es, aufgrund von politischer Verfolgung die Heimat verlassen zu müssen? Was heißt es, nicht zurückkehren zu können? Diese und ähnliche Erfahrungen haben abertausende Menschen heute und in der Vergangenheit ins Exil getrieben. Welche Schwierigkeiten und Herausforderungen bringt diese neue Situation mit sich?
Über ihre persönliche Erfahrung im Exil und wie dieser Zustand ihr Schaffen beeinflusst, berichten die belarussische Lyrikerin Volha Hapeyeva und die türkische Autorin und Filmemacherin Şehbal Şenyurt Arınlı.
Die Leiterin der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, Doerte Bischoff, schlägt die Brücke zur historischen Dimension des Exils in der Literatur. Es moderiert die Kulturjournalistin Nadine Kreuzahler.
Am Abend wird auch der Exil-Poesieautomat der Körber-Stiftung vorgestellt. Der Automat gibt Texte von Dichterinnen und Dichtern aus, die im Exil leben oder gelebt haben. Epochen- und länderübergreifend erzählen ihre Gedichte von einer Welt der Verfolgung und des Heimatverlusts.
Der Eintritt ist frei – eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter Tage des Exils.
Volha Hapeyeva ist Lyrikerin, Autorin, Übersetzerin, Künstlerin und promovierte Linguistin aus Belarus. Sie erhielt u. a. den PEN Translates Award und den Wortmeldungen Literaturpreis. Stadtschreiberin in Graz, Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN Zentrums Deutschland, des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und des Rosenthal-Stipendiums. Ihre Gedichte erschienen in über 15 Sprachen; seit 2020 schreibt sie auch auf Deutsch.
Şehbal Şenyurt Arınlı ist Schriftstellerin, Journalistin, Menschenrechtsaktivistin und Dokumentarfilmemacherin aus der Türkei. Sie gründete den Verband Belgesel Sinemacılar Birliği und die kurdische Frauennachrichtenagentur JINHA. Nach politischer Verfolgung floh sie nach Deutschland und war Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN-Zentrums Deutschland. Auf Deutsch erschienen u. a. „Zwei Autorinnen im Transit“ (2019) und „Leben aus dem Koffer“ (2022).
Doerte Bischoff ist Literaturwissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Exil- und deutsch-jüdische Literatur, Transnationalität, Transkulturalität und Gender Studies. Sie promovierte über Else Lasker-Schüler, habilitierte in Münster und erhielt den Frauenförderpreis. Seit 2011 ist sie Professorin an der Universität Hamburg und leitet die Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur.
Nadine Kreuzahler ist freie Kulturjournalistin, Literaturkritikerin und Moderatorin. Seit 20 Jahren ist sie für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig und beim rbb eine der Hosts und Autorinnen des Literaturpodcasts Orte & Worte. Sie berichtet über die Berliner Kultur- und Literaturszene, sitzt in Literaturpreis-Jurys und moderiert auf Bühnen sowie für Podcasts wie Pressefreiheit grenzenlos.
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