Martin Wilmking
Foto: privat

Forscher fragen: Sind Moore unsere Klimaretter?

Unterschätzt und unbeachtet – Moore sind aufgrund ihrer hohen Kohlenstoffspeicherkapazität potenzielle Klimaretter. Der Landschaftsökologe Martin Wilmking im Gespräch mit Johannes Büchs.

Moore sind faszinierende Ökosysteme und bieten Lebensraum für speziell angepasste, oft gefährdete Arten. Zudem sind sie wichtige Kohlenstoffspeicher und gelten daher als potenzielle Klimaretter. Da sich sumpfige Flächen jedoch nicht gut bewirtschaften lassen, sind die meisten Moore in Deutschland heute trockengelegt. Entwässerte Moore erhöhen aber die Waldbrandgefahr und führen nicht nur zu einem beschleunigten Verfall ihrer Ökosysteme, sondern insbesondere auch zur Freisetzung von Treibhausgasen mit verheerenden Folgen für das Klima. Ob sich die Moore, die vor allem in Norddeutschland große Flächen ausmachen, noch retten lassen und wir so zur Abmilderung des Klimawandels beitragen können, diskutiert Johannes Büchs mit dem Landschaftsökologen Martin Wilmking von der Universität Greifswald. Dabei wird es auch um die Frage gehen, welchen Einfluss Wissenschaft hier auf Politik hat oder haben sollte.

Martin Wilmking, Jahrgang 1972, studierte Geoökologie und Natural Resources Management in Potsdam und Fairbanks, Alaska, USA. Er promovierte 2003 in »Landscape Ecology and Earth System Sciences« und war als Postdoc am U.S. Geological Survey und Lamont Doherty Earth Observatory, N.Y., USA. Gefördert durch den Sofja-Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung kam er 2005 zurück nach Deutschland. Mit seiner Emmy-Noether Nachwuchsgruppe »Ökosystemdynamik« forschte er an Kohlenstoff-Budgets von Wäldern und Mooren von Skandinavien, Russland bis Alaska. 2008 bis 2012 war er Mitglied der »Jungen Akademie« und ist seit 2010 Professor für Landschaftsökologie an der Universität Greifswald. Für seine innovativen Lehrmethoden erhielt er 2020 den Ars-legendi-Fakultätenpreis Biowissenschaften.

Johannes Büchs, Jahrgang 1979, ist Journalist, Moderator und Medientrainer. Büchs studierte an der Universität des Saarlandes Informationswissenschaft, neuere deutsche Sprachwissenschaft und Wirtschaftsinformatik. Er arbeitete als Radiomoderator für den Saarländischen Rundfunk und Südwestrundfunk. Johannes Büchs absolvierte ein Volontariat beim Norddeutschen Rundfunk, wo er im Anschluss als Fernsehautor arbeitete. Heute moderiert er Sendungen für ARD und KIKA, Veranstaltungen im Wissenschaftskontext und bietet Medientrainings beispielsweise für angehende Journalisten an.

KörberForum
Kehrwieder 12
20457 Hamburg

koerber-stiftung.de

Adresse der Veranstaltung

Google Maps Apple Maps

Für unsere Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Restplätze geben wir drei Werktage vor der Veranstaltung frei.

Der Eintritt ist kostenlos, wenn nicht anders angegeben. Alle Veranstaltungsräume öffnen eine halbe Stunde vor Beginn. Das Platzkontingent schließt Stehplätze mit ein. Bitte beachten Sie den jeweiligen Veranstaltungsort.