„Die Angst ist mein Lebensgefährte“: Michel Friedman über das Fremdsein
Als Kind kommt Michel Friedman nach Deutschland – in das Land der Täter, das die Familien seiner Eltern ausgelöscht hat. Hier soll er aufwachsen, Wurzeln schlagen. Doch er erlebt Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung. Ein Gespräch über Identität und Fremdsein mit der Journalistin Shila Behjat.
1956 in Paris geboren, siedelt Michel Friedman 1965 mit seinen Eltern nach Frankfurt über. Das Kind staatenloser Eltern tut, was es kann. Es will Kind sein, will träumen. Doch was es auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung – und eine traumatisierte Kleinfamilie, die es mit Angst und Fürsorge zu ersticken droht. In seinem neuesten Buch „Fremd“ gewährt der Publizist Einblicke in seine Empfindungen und Erlebnisse aus jeder Zeit.
Auch die deutsch-iranische Journalistin Shila Behjat nimmt in ihrer Arbeit diskriminierende Ressentiments und die Gefahr von Polarisierung in den Blick. Wie erzeugen wir das Gefühl von Zugehörigkeit und Gemeinsamkeiten?
Ein Gespräch über die Gegenwart von Antisemitismus, über das Fremdsein in unserem Land und darüber, was uns als Gesellschaft zusammenhält.
Es moderiert die Journalistin Özlem Topçu. Der Schauspieler Stephan Benson liest ausgewählte Passagen des Buches.
Shila Behjat ist Journalistin und Publizistin mit iranischen Wurzeln. Sie gehört der religiösen Minderheit der Baha'i an, die im Iran verfolgt wird. Nach einem Jura-Studium in Hamburg und Paris war sie Großbritannien-Korrespondentin für Axel Springer. Bis 2019 war sie Chefredakteurin des Arte Magazins. Heute ist sie Kulturredakteurin bei ARTE/ZDF und veröffentlicht regelmäßig Beiträge über Feminismus, Frauenrechte und Gleichstellung.
Stephan Benson lebt nach Theaterengagements unter anderem am Staatstheater Stuttgart, am Schauspielhaus Zürich und am Hamburger Thalia Theater als freischaffender Künstler in Hamburg. Als Schauspieler ist er in Serien, Krimi-Reihen und Fernsehfilmen ebenso zu sehen wie in ambitionierten Film- und Theaterproduktionen. Benson ist außerdem ein renommierter Sprecher sowie Interpret bei literarischen Veranstaltungen.
Michel Friedman, 1956 in Paris geboren, ist Rechtsanwalt, Philosoph, Publizist, Honorarprofessor und Moderator. 1965 Übersiedlung nach Frankfurt; Jurastudium und Promotion, später Studium der Philosophie, zweite Promotion; vielfältig politisch engagiert, u. a. im Zentralrat der Juden in Deutschland. Engagement gegen Rechtsradikalismus und für die Integration Geflüchteter.
Özlem Topçu ist Journalistin und seit August 2021 stellvertretende Auslandsressortleiterin beim Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Zuvor war sie Politikredakteurin bei der Wochenzeitung Die Zeit. Sie hat in Hamburg Islamwissenschaft und Politik studiert. Für ihre Arbeit wurde sie mit dem Theodor-Wollf-Preis ausgezeichnet.
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