Anne Frank in Hamburg
Die Geschichte des berühmtesten Tagebuchs der Welt ist geprägt von Rückschlägen. Auch in Hamburg reagierte man auf die Veröffentlichung mit Kritik und Ablehnung. Der Autor Thomas Sparr berichtet von der Entstehung des Tagebuchs der Anne Frank, von seinem Erfolg und warum es uns bis heute fasziniert.
Anne Frank träumte davon, eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Ihr Vater Otto Frank, der den Krieg als einziges Familienmitglied überlebte, wollte seiner Tochter diesen Wunsch erfüllen und machte die Verbreitung ihres Tagebuchs zu seinem Lebensinhalt. 1947 erschien „Het Achterhuis“ in den Niederlanden, 1950 wurde die erste deutsche Ausgabe veröffentlicht.
Heute zählt das Tagebuch zu den meistgelesenen Büchern der Welt; die Wirkung, die es seit der Nachkriegszeit entfaltet, ist unvergleichlich und ungebrochen. Doch die Geschichte seines Erfolgs ist geprägt von Hindernissen und Rückschlägen – und weitgehend unbekannt. Wie in anderen Städten reichten auch in Hamburg die Reaktionen von Interesse über Kritik bis hin zu Ablehnung und Protest.
Autor Thomas Sparr entschlüsselt in seinem Buch „Ich will fortleben, auch nach meinem Tod“, wie das Tagebuch der Anne Frank entstand, wie es verbreitet wurde, wie es auf der ganzen Welt rezipiert wird und warum es uns bis heute fasziniert.
Im Gespräch mit Sven Tetzlaff berichtet Thomas Sparr über seine Recherchen zu einem wenig bekannten Kapitel deutscher Vergangenheitsbewältigung. Es liest die Schaupielerin Pauline Rénevier.
Gelesen wird aus:
Anne Frank, Tagebuch
In der Übersetzung von Mirjam Pressler
© 2002, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
In Kooperation mit der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung.
Thomas Sparr ist Autor, Literaturwissenschaftler und Verlagslektor. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris war er von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute im Suhrkamp Verlag als Editor-at-Large.
Pauline Rénevier, geboren 1998 in Rio de Janeiro und aufgewachsen in Hamburg, studierte von 2018 bis 2022 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. „Das Mädchen“ in dem Kurzspielfilm „The Little Match Seller“ (2009) war ihre erste Filmrolle. Seitdem wirkte sie in vielen TV-Produktionen mit. Seit der Spielzeit 2022/23 gehört sie zum Ensemble des Thalia Theaters. Im Jahr 2023 wurde Pauline Rénevier mit dem Boy-Gobert-Preis der Körber-Stiftung ausgezeichnet.
Der Sozial- und Wirtschaftshistoriker Sven Tetzlaff leitet den Bereich Demokratie und Zusammenhalt der Körber-Stiftung. Er ist zudem Geschäftsführer der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung.
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