Tamara Stefanovich
Foto: Sihoo Kim

2× hören: Keine Angst vor Vladimir Tarnopolski

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Vladimir Tarnopolski ist einer der bedeutendsten ukrainisch-russischen Komponisten für zeitgenössische Musik. Seit dem Überfall auf die Ukraine lebt er in Deutschland, wo sein Antikriegsstück „Out of Step. Out of Time. March to Stand Still“ entstand. In Anwesenheit des Komponisten interpretiert die Pianistin Tamara Stefanovich sein Werk.

Anmeldung ab 29. Jan 2025 9:00 Uhr
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Vladimir Tarnopolski ist nicht nur einer der bedeutendsten zeitgenössischen ukrainisch-russischen Komponisten. Seit den Jahren der Perestroika gilt er außerdem als der bekannteste Vertreter der Neuen Musik in Russland: Gründer von Komponistenvereinigungen, Musikzentren und Ensembles, Festivals und Wettbewerben und unermüdlicher Brückenbauer zwischen Ost und West – im steten Bemühen, die Selbstisolation Russlands zu überwinden und russische Musik in den europäischen kulturellen Kontext zu integrieren. 

Doch der Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 veränderte auch das Leben und Schaffen Tarnopolskis. Kurz nach Kriegsbeginn floh er mit seiner Familie nach Deutschland. In seiner „dritten Heimat“ macht er seitdem mit Antikriegs-Konzerten auf die Gewalt und das Unrecht in seiner Heimat aufmerksam.

„Out of Step. Out of Time. March to Stand Still“ ist im Exil entstanden. Tarnopolski bezeichnet es als „Antikriegsstück” und „eine Art absurde Parodie auf einen Militärmarsch, von dem nur ein rhythmisches Skelett übrig ist“. Darüber hinaus ist es aufs Engste verknüpft mit der Identität und dem Überlebenswillen des ukrainischen Volkes.

Tamara Stefanovich ist eine der renommiertesten Pianistinnen zeitgenössischer Musik. Im Gespräch mit dem Musikvermittler Rafael Rennicke und Vladimir Tarnopolski erzählt sie von den Herausforderungen des Stücks – diesseits und jenseits des reinen Notentextes.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit den Tagen des Exils.

  • Das Repertoire von Tamara Stefanovich reicht von Bach bis zur Gegenwart. Doch hat sie schon früh als Pianistin für zeitgenössische Musik auf sich aufmerksam gemacht, als deren herausragende Vertreterin sie heute gilt. Sie studierte in Belgrad, am Curtis Institute in Philadelphia und an der Musikhochschule Köln und arbeitete eng zusammen mit Komponisten wie Pierre Boulez, George Benjamin und György Kurtág.

  • Vladimir Tarnopolski wurde 1955 in der Ukraine geboren. Er studierte Komposition in Moskau und ist seither maßgeblich an der Entwicklung der zeitgenössischen Musik in Russland beteiligt. Er ist Mitbegründer der ACM (Association of Contemporary Music in Moscow), des ersten russischen Zentrums für zeitgenössische Musik, sowie des Ensembles „Studio für Neue Musik Moskau“. Im März 2022 verließ er Russland und lebt seitdem im Exil in München.

  • Rafael Rennicke ist promovierter Musikwissenschaftler und Musikredakteur beim Kulturradio SWR2 in Baden-Baden. Seit mehr als zehn Jahren wirkt er als Dramaturg, Moderator, Kurator und Publizist für führende deutschsprachige Kultur-Institutionen. Nach seinem Studium der Musikwissenschaft und Allgemeinen Rhetorik an der Universität Tübingen war er drei Jahre lang Konzertdramaturg an der Oper Stuttgart. Der Körber-Stiftung fühlt er sich seit langem eng verbunden: 2012 bis 2014 war er Stipendiat der Exzellenzinitiative "Masterclass on Music Education".

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