Foto: Zuzanna Specjal | Mai Nestor

2× hören: Keine Angst vor Mehdi Jalali

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Aus Anlass der Unruhen in Iran schuf der Komponist Mehdi Jalali ein Werk über das Exil. Erleben Sie dessen Uraufführung durch das Berliner Sonar Quartett! Wir sind sicher: Nach dem Künstlergespräch mit Rafael Rennicke hören Sie das Stück mit ganz anderen Ohren!

Der iranische Komponist Mehdi Jalali gilt als Pionier der zeitgenössischen Musikszene Irans. Seine Musik spiegelt stets die politischen und gesellschaftlichen Missstände seiner Heimat wider. Anlässlich der jüngsten Proteste hat er nun ein Werk komponiert, das all den Menschen gewidmet ist, die in 44 Jahren islamischer Herrschaft in Iran inhaftiert und getötet wurden.

In diesem Stück hat Jalali seine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Exil verarbeitet: Seit er sich im September 2022 öffentlich mit den Protestierenden solidarisiert hat, steht er unter strenger Beobachtung – und ging deshalb ins innere Exil: „Ich erlebe einen Zustand von Exil, das sogar die Tür und die Wand unseres eigenen Hauses durchdrungen hat.“

Das Werk, das Jalali eigens für das Berliner Sonar Quartett geschrieben hat, findet im Körber Forum seine Uraufführung. Wie bei jeder 2× hören-Veranstaltung wird es zweimal gespielt – einmal vor und einmal nach dem Gespräch des Moderators Rafael Rennicke mit den Musiker:innen. Wir sind sicher: Anschließend hören Sie das Stück mit ganz anderen Ohren.  

Eine Veranstaltung der Tage des Exils.

  • Seit seiner Gründung 2006 tastet das Sonar Quartett immer wieder die Ränder der klassischen Musik ab, erschafft Utopien und improvisiert Klangabdrücke, deren Nachhall schon den Weg zum nächsten notierten Werk nährt. Die vier in Berlin lebenden Musiker:innen verstehen sich als komponierendes Streichquartett, das weit über vermeintliche Genregrenzen hinausgreift und sich verschiedenster Medien bedient.

  • Der in Teheran geborene Komponist, Dirigent und Instrumentalist Mehdi Jalali lernte seit 1996 traditionelle iranische Musik und studierte Musiktheorie, Komposition, Dirigieren und elektronische Musik. Jalali ist eine der wichtigsten Vertreter zeitgenössischer Musik in Iran. Als Solist oder Dirigent hat er mehr als fünfzig Werke zeitgenössischer Komponisten uraufgeführt. Außerdem gab er nach der jüngsten Bewegung im Iran zusammen mit anderen Künstlern freie Konzerte unter dem Titel "Woman Life Freedom".

  • Rafael Rennicke ist promovierter Musikwissenschaftler und Musikredakteur beim Kulturradio SWR2 in Baden-Baden. Seit mehr als zehn Jahren wirkt er als Dramaturg, Moderator, Kurator und Publizist für führende deutschsprachige Kultur-Institutionen. Nach seinem Studium der Musikwissenschaft und Allgemeinen Rhetorik an der Universität Tübingen war er drei Jahre lang Konzertdramaturg an der Oper Stuttgart. Der Körber-Stiftung fühlt er sich seit langem eng verbunden: 2012 bis 2014 war er Stipendiat der Exzellenzinitiative "Masterclass on Music Education".

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