Karin Demming

Körber-Stiftung, Patrick Pollmeier

Karin Demming

Digitales Matching für nachhaltiges Wohnen in Gemeinschaft: bring-together.de /Patchwork Communities GmbH

Karin Demming weiß, wie sehr Gemeinschaft unser Leben prägt – und was passiert, wenn sie fehlt. Die ausgebildete Altenpflegerin, spätere Berufsbetreuerin und Immobilienfachfrau suchte nach Lösungen für die zunehmende Vereinzelung und Einsamkeit in unserer Gesellschaft. Mit ihrer Gründung von bring-together liefert sie eine digitale Antwort auf die Frage, wie wir in Zukunft wohnen wollen.

Auf der digitalen Matching-Plattform finden Menschen zusammen, die gemeinschaftliche Wohnprojekte anbieten oder suchen – ob Alleinerziehende, Singles, Senioren oder Menschen mit Visionen für nachhaltige Lebensmodelle. Das Prinzip erinnert an eine Partnerbörse: Wohnprojekte und Mitbewohnersuchende legen umfassende Profile an. Eine speziell entwickelte Logik bringt passende Menschen und Projekte zusammen. Anschließend können sich die Nutzer:innen direkt austauschen und gemeinsam neue Wohnmodelle gestalten – unterstützt durch Workshops und Beratungsangebote.

Der Bedarf ist groß: Im Jahr 2024 vermittelte bring-together rund 6.000 Menschen erfolgreich in neue Wohnprojekte, verzeichnete rund 250.000 Plattform-Nutzungen und konnte die Zahl der Kontaktanfragen auf 13.000 steigern. Inzwischen trägt sich die Plattform, die bewusst werbefrei und datenschutzfreundlich gestaltet ist, vollständig durch Beiträge aus der Community.

Neben bezahlbarem Wohnraum, sozialem Zusammenhalt und gegenseitiger Hilfe kann gemeinschaftliches Wohnen ein Weg sein, um dem Klimawandel zu begegnen. Allein in Deutschland leben über 40 Prozent der Menschen in Einpersonenhaushalten. Sie verbrauchen pro Kopf mehr Strom, Wärme, Wasser, Wohnraum und produzieren mehr Abfall als Mehrpersonenhaushalte. Das Teilen von Wohnfläche und Ressourcen – das sogenannte „suffiziente Wohnen“ – ist die Lebensform der Zukunft. Davon ist Karin Demming überzeugt.

Gemeinsam mit ihrem Gründungsteam arbeitet sie kontinuierlich an neuen Ideen für dieses Ziel: zum Beispiel an der Erweiterung des Angebots für B2B-Partner:innen wie Kommunen und Projektentwickler sowie an einem Beratungs- und Vermittlungsangebot für Pflegewohngruppen. Ihr Ziel bleibt dabei immer gleich: Menschen dabei zu helfen, neue Formen von Gemeinschaft und Zusammenhalt zu finden – für ein solidarischeres Miteinander.

  • Alle Fotos: Körber-Stiftung, Patrick Pollmeier