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The Berlin Pulse 2024/25

Reliably Unreliable? Germany’s Struggle for Standing

Was denken Deutsche, US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner über die wichtigsten außenpolitischen Themen? Hier sind die Highlights aus unserer diesjährigen Meinungsumfrage zu Deutschlands internationaler Rolle, größten Herausforderungen und engsten Partnerinnen und Partner.

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The Berlin Pulse 2024/25

73 Prozent der Deutschen sind nach den US-Wahlen und dem Koalitionsaus der Meinung, dass Deutschland mehr in die europäische Sicherheit investieren sollte. Dennoch sprechen sich 58 Prozent dagegen aus, dass Deutschland eine westliche Führungsrolle übernimmt, sollten sich die USA international zurückziehen.

Bereits im September traf der Vorschlag von Verteidigungsminister Boris Pistorius, die Verteidigungsausgaben auf 3 bis 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen, bei 50 Prozent der Befragten auf Zustimmung. 15 Prozent halten diesen Wert sogar für zu niedrig. Gleichzeitig spricht sich die Mehrheit der Deutschen (65 Prozent) gegen eine militärische Führungsrolle Deutschlands in Europa aus. 2023 waren dies noch 71 Prozent. Auch wenn es um ein stärkeres Engagement in internationalen Krisen insgesamt geht, sind die Deutschen gespalten: 46 Prozent sprachen sich im September dafür aus. Das ist der höchste Wert seit Umfragebeginn in 2017. Gleichzeitig lehnen 44 Prozent ein stärkeres internationales Engagement weiterhin ab.

Die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump wird sich aus Sicht von 79 Prozent der Deutschen negativ auf die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA auswirken. Diese wurden noch im September von 74 Prozent der Deutschen und 84 Prozent der Befragten in den USA als gut oder sehr gut bewertet. Nun stehen die Zeichen auf Diversifizierung: 88 Prozent der Deutschen wünschen sich, dass die Beziehungen zu europäischen Partnern im Vordergrund stehen und 71 Prozent, dass die Beziehungen zu Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas ausgebaut werden. Dennoch bleiben auch nach den US-Wahlen für 46 Prozent der Deutschen die USA der wichtigste Partner – vor der Präsidentschaftswahl waren es 47 Prozent. Auf die Frage nach der größten außenpolitischen Kompetenz nannten nach dem Koalitionsbruch 28 Prozent der Befragten Friedrich Merz, der damit den höchsten Zuspruch erhielt.

Auf die Frage nach den drei größten außenpolitischen Herausforderungen für Deutschland entfielen im September 45 Prozent der Nennungen auf den Krieg in der Ukraine – der höchste Wert seit dem russischen Einmarsch in 2022. 31 Prozent der Nennungen fallen auf das Thema Migration und 17 Prozent auf den Krieg im Nahen Osten.

Zweieinhalb Jahre nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine spricht sich weiterhin eine Mehrheit von 57 Prozent der Deutschen für eine militärische Unterstützung der Ukraine aus. Im Vergleich zum Vorjahr (66 Prozent) ist dieser Anteil jedoch gesunken. Besonders gering ist die Zustimmung in Ostdeutschland, wo nur 40 Prozent die anhaltende militärische Unterstützung befürworten. 47 Prozent der Befragten sind der Meinung, die Ukraine solle sich so lange gegen den russischen Angriffskrieg verteidigen, bis alle von Russland besetzten Gebiete zurückerobert sind. Demgegenüber vertreten 43 Prozent die Ansicht, die Ukraine solle Teile ihres Territoriums an Russland abtreten, um so zu versuchen, ein Ende des Krieges herbeizuführen. Die USA sehen 70 Prozent der Befragten als Partner beim Umgang mit dem Krieg

Eine Mehrheit der Deutschen (82 Prozent) sieht in Russland eine militärische Bedrohung für Deutschland. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozentpunkte gestiegen. Die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) glaubt, dass die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland das Risiko eines Krieges mit Russland erhöht. Der Iran wird von 60 Prozent der Befragten als militärische Bedrohung wahrgenommen, China von 57 Prozent.

Eine deutliche Mehrheit (79 Prozent) spricht sich gegen eine militärische Unterstützung Israels im Krieg gegen die Hamas aus. Gleichzeitig meinen 64 Prozent, dass Deutschland zwischen Israel und der Hamas als Vermittler auftreten sollte. 87 Prozent der Befragten befürworten humanitäre Hilfe Deutschlands für die Menschen im Gazastreifen. Die USA werden von 54 Prozent der Befragten als Partner für Deutschland im Krieg Israels mit der Hamas gesehen.

Der wachsende Einfluss Chinas wird von 61 Prozent der Befragten negativ bewertet. Mehr als die Hälfte der Deutschen (56 Prozent) sehen in China zudem eine große Bedrohung für die heimische Wirtschaft. Weitere 34 Prozent empfinden zumindest eine geringe Bedrohung. Sechs von zehn Deutschen (60 Prozent) sprechen sich für eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von China aus – auch wenn dies wirtschaftliche Einbußen und den Verlust von Arbeitsplätzen in Deutschland zur Folge hätte.

Eine große Mehrheit (91 Prozent) fordert striktere Rückführungsmaßnahmen für abgelehnte Asylsuchende sowie strengere Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen (85 Prozent). Gleichzeitig sprechen sich 85 Prozent der Befragten dafür aus, anerkannte Asylsuchende stärker bei der Integration zu unterstützen.

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Pressemitteilung vom 12.11.2024

Detaillierte Umfrageergebnisse Verian

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