
Stadt- und Gemeinderäte: Engagiert vor Ort
Foto: Körber-Stiftung
Gemeinsam mit Bundespräsident Steinmeier haben wir am 8. April 2025 ehrenamtlich engagierte Stadt- und Gemeinderatsmitglieder aus ganz Deutschland zum Erfahrungsaustausch nach Berlin eingeladen.
Eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung zeigt, was sich ehrenamtliche Stadt- und Gemeinderäte wünschen, welche Herausforderungen sie für ihre Gemeinden sehen und was sich ändern muss, um dem Nachwuchsmangel in der Kommunalpolitik zu begegnen.
- Ehrenamtliche Stadt- und Gemeinderatsmitglieder im Portrait – Kurzfilm
- Die Ergebnisse – Kurzfassung
- Ergebnisbericht zum Download
- Die Ergebnisse - Langfassung
- Wer engagiert sich im Stadt- und Gemeinderat?
- Unterschiede nach Größe der Gemeinde
- Unterschiede zwischen Ost und West
- Unterschiede zwischen Bundesländern
- Entstehungsbedingungen der Umfrage
- Kontakt
Die Ergebnisse – Kurzfassung
Vielfältige Herausforderungen
Eine große Mehrheit (86 Prozent) der befragten Stadt- und Gemeinderäte stellt fest, dass das Ausmaß der Vorgaben und Auflagen von höheren politischen Ebenen sowie die Vielfalt der Herausforderungen in ihrer Gemeinde (85 Prozent) in den letzten Jahren zugenommen haben. So bewerten 70 Prozent der befragten Ratsmitglieder die finanzielle Lage ihrer Kommune als schlecht oder sehr schlecht, in den ostdeutschen Kommunen sind es sogar 80 Prozent. Für 90 Prozent stellen die fehlenden Finanzmittel die drängendste Herausforderung der kommenden Jahre dar, gefolgt vom Erhalt der Wirtschaftskraft (80 Prozent), der Umsetzung der Energiewende (79 Prozent) und dem Modernisierungsstau (77 Prozent).
Eingeschränkter Gestaltungsspielraum
Diese Herausforderungen schränken den Gestaltungsspielraum ein, der laut einer Mehrheit der Befragten (61 Prozent) abgenommen hat. Die Stadt- und Gemeinderäte wünschen sich für einen größeren Gestaltungsspielraum unter anderem eine bessere finanzielle Ausstattung (53 Prozent), weniger Bürokratie (32 Prozent) sowie mehr Entscheidungsfreiheiten (10 Prozent).
Aufnahme von Geflüchteten nicht als größte Herausforderung benannt
Das bundespolitisch viel diskutierte Thema Migration spielt im Vergleich eine untergeordnete Rolle (57 Prozent), insbesondere im Osten der Republik (44 Prozent).
Auswirkungen der Bundespolitik und fehlende Wertschätzung vom Land
Gut zwei Drittel der Befragten (70 Prozent) beobachten, dass die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit der Bundespolitik sich auch auf kommunaler Ebene widerspiegelt. Zudem fühlt sich eine große Mehrheit (79 Prozent) nicht ausreichend von der Landesregierung wertgeschätzt.
Vermehrte Demokratiefeindlichkeit in den Gemeinden
Mehr als ein Viertel der Ratsmitglieder beobachtet demokratiefeindliche Tendenzen in der eigenen Kommune (27 Prozent). Auch sehen 39 Prozent Rechtsradikalismus als sehr große bzw. große Herausforderung.
Gesamtzufriedenheit
Trotz der Herausforderungen ist die Mehrzahl der befragten Ratsmitglieder überwiegend zufrieden mit den Rahmenbedingungen des Ehrenamts. Über zwei Drittel der befragten Personen (68 Prozent) geben an, mit den allgemeinen Rahmenbedingungen ihrer Tätigkeit eher oder sehr zufrieden zu sein.