Foto: Körber-Stiftung/Saurer

Munich Young Leaders 2025

Vom 13. bis 16. Februar 2025 hatte der 16. Jahrgang der Munich Young Leaders (MYL) die Gelegenheit, an der 61. Münchner Sicherheitskonferenz teilzunehmen und mit hochrangigen Entscheidungsträger:innen und Expert:innen aus aller Welt in den Dialog zu treten.

Den Auftakt machte ein Hintergrundgespräch mit Staatssekretär Thomas Bagger vom Auswärtigen Amt, der mit den MYL unter anderem über die deutsche Außenpolitik und die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung sprach. Im Anschluss teilte Sloweniens Außenministerin Tanja Fajon ihre Perspektiven auf die Rolle Sloweniens im UN-Sicherheitsrat sowie den Zustand der multilateralen Ordnung.

Ein weiterer Höhepunkt war das Gespräch mit UN-Hochkommissar Volker Türk über die universelle Bedeutung der Menschenrechte und diplomatische Arbeit abseits des Rampenlichts. Ebenso bereichernd war der Austausch mit der stellvertretenden NATO-Generalsekretärin und MYL-Alumna Radmila Šekerinska zu Führungsqualitäten, transatlantischen Beziehungen und der Lastenteilung innerhalb des Verteidigungsbündnisses.

Ein besonderes Gespräch fand auch mit der Vorsitzenden des Vereinigten Übergangskabinetts und belarusischen Oppositionsführerin Swjatlana Zichanouskaja statt, die eindrucksvoll über die Herausforderungen des Exils und der Mechanismen von Repression sprach. Ebenso inspirierend war ein Gespräch mit der Umweltaktivistin Hindou Oumarou Ibrahim, die über ihre Arbeit mit indigenen Völkern in Tschad, die Auswirkungen des Klimawandels auf Migration und die sicherheitspolitischen Dimensionen der Klimakrise berichtete.

Begeistert von den Teilnehmenden aufgenommen wurde auch der erneute Besuch von Singapurs Verteidigungsminister Ng Eng Hen, der mit den MYL über die Gestaltung der internationalen Ordnung und den Handlungsspielraum einzelner Akteure diskutierte. Bei einem gemeinsamen Abendessen gab der im Exil lebende Gewinner der venezolanischen Präsidentschaftswahl 2024, Eduardo Gonzalez Einblicke in die politische Situation seines Landes.

Zum Abschluss der Konferenz trafen die Munich Young Leaders den norwegischen Finanzminister und langjährigen NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der die Bedeutung der Einbindung jüngerer Generationen in die globale Politik betonte. Stellvertretend für die mittlerweile mehr als 350 Alumni der Munich Young Leaders dankten die Teilnehmenden außerdem Botschafter Christoph Heusgen, Vorsitzender der MSC, für sein Engagement, junge und diverse Stimmen in die Konferenz zu integrieren und für drei Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Die Teilnehmer:innen

Eindrücke aus dem Munich Young Leaders-Programm

Michiel Emmelkamp

Megi Fino

Marouane El Hajjaji El Idrissi

Jeongmin Kim

Zachary Leighton

Utaara Mootu

Sen Nguyen

Ali Tejpar

Bisherige Jahrgänge auf der MSC

2024 hatte die aktuelle Gruppe der Munich Young Leaders (MYL) die Gelegenheit, an der „Jubiläumsausgabe“ – der 60. – MSC teilzunehmen. Gleich am Morgen des ersten Konferenztages wurden sie vom Vorsitzenden der Konferenz, Christoph Heusgen begrüßt, und konnten ihre Fragen hinsichtlich der Abläufe, Herausforderungen und Ziele der MSC stellen. Im Anschluss traf die Gruppe auf Nana Akufo-Addo, Präsident der Republik Ghana, zu einer weitreichenden Diskussion zu den Herausforderungen demokratischer Systeme, der regionalen Sicherheit in Westafrika bis hin zum Klimawandel. Darauf folgte ein Gespräch mit Wolfgang Schmidt, Leiter des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für Besondere Aufgaben, in dem die deutsche Zeitenwende, der Krieg in der Ukraine sowie die Energiewende die Diskussion dominierten. Ebenfalls am ersten Konferenztag sprachen die MYL mit Subrahmanyam Jaishankar, Außenminister der Republik Indien, über das „Superwahljahr 2024“ und die Konsequenzen neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz.

Wie können kleinere Staaten ihre Handlungsfähigkeit im internationalen System bewahren? Wie lässt sich Vertrauen in Regierungshandeln aufbauen? Und welche Führungsqualitäten werden in der heutigen Zeit gebraucht? Um diese und weitere Fragen ging es am zweiten Konferenztag im Gespräch mit Ng Eng Hen, Verteidigungsminister der Republik Singapur. Ebenfalls über Führungsqualitäten, aber auch um aktuelle Herausforderungen wie die Spaltung der Gesellschaft sprachen die MYL mit Nancy Pelosi, ehemalige Sprecherin, und Hakeem Jeffries, Fraktionsführer der Demokraten im US-Repräsentantenhaus. Den Abschluss bildete ein Gespräch über die aktuelle Lage im Nahen Osten mit Rym Momtaz, Alumna des MYL-Programms, Journalistin und Research Fellow beim International Institute for Strategic Studies.

  • MYL bei ihrem Welcome Dinner
    MYL bei ihrem Welcome Dinner Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL mit Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz
    MYL mit Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL Netsanet Alemu stellt eine Frage zu Wasser und Sicherheit
    MYL Netsanet Alemu stellt eine Frage zu Wasser und Sicherheit Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL mit Nana Akufo-Addo, Präsident der Republik Ghana
    MYL mit Nana Akufo-Addo, Präsident der Republik Ghana Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL Sevgil Musaieva stellt eine Frage zur Ukraine
    MYL Sevgil Musaieva stellt eine Frage zur Ukraine Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL mit Wolfgang Schmidt, Leiter des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für Besondere Aufgaben
    MYL mit Wolfgang Schmidt, Leiter des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für Besondere Aufgaben Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL Daisuke Kawai stellt eine Frage zu wirtschaftlicher Sicherheit
    MYL Daisuke Kawai stellt eine Frage zu wirtschaftlicher Sicherheit Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • Subrahmanyam Jaishankar, Außenminister der Republik Indien
    Subrahmanyam Jaishankar, Außenminister der Republik Indien Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL Hanna Notte stellt eine Frage zu nuklearer Sicherheit
    MYL Hanna Notte stellt eine Frage zu nuklearer Sicherheit Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL mit Ng Eng Hen, Verteidigungsminister der Republik Singapur
    MYL mit Ng Eng Hen, Verteidigungsminister der Republik Singapur Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL mit Nancy Pelosi, ehem. Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, und Hakeem Jeffries, Sprecher der demokratischen Minderheit im US-Repräsentantenhaus
    MYL mit Nancy Pelosi, ehem. Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, und Hakeem Jeffries, Sprecher der demokratischen Minderheit im US-Repräsentantenhaus Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL Sophie Guelff stellt eine Frage zu Europäischen Partnerländern
    MYL Sophie Guelff stellt eine Frage zu Europäischen Partnerländern Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL treffen beim Abendessen auf Alumni des Programms
    MYL treffen beim Abendessen auf Alumni des Programms Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL mit Alumna Rym Momtaz, Journalistin und Research Fellow beim International Institute for Strategic Studies
    MYL mit Alumna Rym Momtaz, Journalistin und Research Fellow beim International Institute for Strategic Studies Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL Emma Louise Powell auf einem Panel zur Zukunft der Geopolitik
    MYL Emma Louise Powell auf einem Panel zur Zukunft der Geopolitik Foto: Körber-Stiftung/Saurer
  • MYL blicken zurück auf das Konferenzwochende
    MYL blicken zurück auf das Konferenzwochende Foto: Körber-Stiftung/Saurer

Nach den pandemiebedingten Einschränkungen der letzten Jahre konnten die Teilnehmenden in diesem Jahr wieder im vollen Umfang am Hauptprogramm der Sicherheitskonferenz sowie an exklusiven Hintergrundgesprächen teilnehmen.

Diese boten dabei wichtige Einblicke, neue Impulse, diverse Perspektiven und offene Diskussionen: Mit Nadia Murad, Friedensnobelpreisträgerin und Gründerin von „Nadia’s Initiative“, dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius, seinem singapurischen Amtskollegen Ng Eng Hen, dem Außenminister von Litauen Gabrielius Landsbergis, US-Senatorin Jeanne Shaheen sowie dem togolesischen Außenminister Robert Dussey tauschten sich die MYL über aktuelle Herausforderungen der Außen- und Sicherheitspolitik aus. Darüber hinaus traf die Gruppe mit den ukrainischen Aktivist:innen, ehemaligen Parlamentsabgeordneten und MYL-Alumnae Hanna Hopko und Svitlana Zalishchuk zusammen, die dem aktuellen Jahrgang einen Einblick in die Rolle der ukrainischen Zivilgesellschaft in Kriegszeiten gaben und internationale Perspektiven in Bezug auf die russische Invasion mit der Gruppe diskutierten.

MYL im Gespräch mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius
MYL im Gespräch mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius Foto: Körber-Stiftung/Saurer

Der 13. Jahrgang der Munich Young Leaders ist der erste Jahrgang, der sich bereits vor der Münchner Sicherheitskonferenz im September 2021 in einer digitalen Auftaktsitzung kennenlernen konnte.

Nach einer kurzen virtuellen Kennenlernrunde diskutierte Dr. Oby Ezekwesili, ehemalige nigerianische Ministerin, ehemalige Vizepräsidentin der Weltbank und Mitbegründerin von Transparency International, mit den MYL die Zukunft des Multilateralismus. Die Diskussion drehte sich unter anderem um nötige Reformen des multilateralen Systems und die Lehren, die aus der Bekämpfung der weltweiten COVID-19 Pandemie gezogen werden sollten – positiv wie negativ. Dr. Ezekwesili betonte, wie wichtig junge, engagierte Menschen und deren Visionen seien, um einzelne Länder sowie den internationalen Dialog voranzubringen.

Dr. Oby Ezekwesili
Dr. Oby Ezekwesili Foto: privat

Im Februar 2022 nahmen die MYL 2021/2022 dann am Hauptprogramm der 58. Münchner Sicherheitskonferenz teil, welche unter den zu der Zeit herrschenden Pandemiebedingungen stattfand. Das bedeutete: weniger Gäste, weniger Medienvertreter:innen und kleinere Delegationen sowie zusätzliche digitale und partizipative Formate, die alle traditionellen Aktivitäten ergänzten. Auch für die MYL ergab sich daraus ein stark reduziertes Programm, das parallel zum Hauptprogramm lief.

Dabei führte der 13. Jahrgang exklusive Hintergrundgespräche mit hochrangigen Konferenzteilnehmer:innen, darunter Ng Eng Hen, Verteidigungsminister der Republik Singapur, die belarussische Oppositionsführerin Svetlana Tichanowskaja und Pekka Haavisto, Außenminister der Republik Finnland.

MYL mit Pekka Haavisto, Außenminister der Republik Finnland
MYL mit Pekka Haavisto, Außenminister der Republik Finnland Foto: MSC/Simon

Im Rahmen der 56. Münchner Sicherheitskonferenz kam der zwölfte Jahrgang der Munich Young Leaders zusammen. Zu den Gesprächspartner:innen gehörten in diesem Jahr Subrahmanyam Jaishankar, Außenminister der Republik Indien, Eric Schmidt, ehemaliger Geschäftsführer von Google, die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Fu Ying, die Vize-Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Nationalen Volkskongress der Volksrepublik Chinas.

Die MYL mit Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer
Die MYL mit Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer Foto: Körber-Stiftung/Gabsch

Im Februar 2019 diskutiert der elfte Jahrgang der Munich Young Leaders auf der Münchner Sicherheitskonferenz unter anderem Kersti Kaljulaid, Präsidentin der Republik Estland, Ivanka Trump, Beraterin des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Christine Lagarde, geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds, und Rosemary DiCarlo, Untergeneralsekretärin für Politische Angelegenheiten und Friedenseinsätze bei den Vereinten Nationen.

MYL diskutieren mit Christine Lagarde
MYL diskutieren mit Christine Lagarde Foto: Marc Darchinger

Zum zehnten Mal kamen vom 15. bis 18. Februar 2018 junge Außen- und Sicherheitspolitiker:innen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz zusammen. Die MYL 2018 diskutierten unter anderem mit H. R. McMaster, nationaler Sicherheitsberater des US-Präsidenten, Scheich Mohammed bin Abdulrahman bin Jassim Al Thaniv, stellvertretender Ministerpräsident und Außenminister des Emirats Katar, Anders Fogh Rasmussen, ehemaliger NATO-Generalsekretär, und Tzipi Livni, ehemalige stellvertretende Premierministerin und ehemalige Außenministerin Israels.

Anders Fogh Rasmussen
Anders Fogh Rasmussen Foto: Marc Darchinger

Die MYL 2017 sprachen auf der 53. Münchner Sicherheitskonferenz unter anderem mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Dr. Fatou Bensouda, Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, Ine Eriksen Søreide, Verteidigungsministerin von Norwegen, und Alexander Grushko, Botschafter von Russland bei der NATO.

Fatou Bensouda, Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (Körber-Stiftung/Darchinger)
Fatou Bensouda, Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (Körber-Stiftung/Darchinger) Foto: Marc Darchinger