Festival 2022
Das Körber Studio Junge Regie ist zurück! Nach zwei Jahren Pandemie und der digitalen Doppel-Edition im letzten Jahr findet das Festival vom 1. bis zum 5. Juni 2022 wieder live in Hamburg statt. Als Laboratorium für neue Theaterformen präsentiert es die große Bandbreite von Themen und ästhetischen Ansätzen, mit denen sich die Theatergeneration der Zukunft auseinandersetzt. Zum 18. Mal sind Studierende aus den Regiestudiengängen der deutschsprachigen Hochschulen eingeladen, ihre Inszenierungen zu zeigen und mit dem Publikum und untereinander über Aufführungen und Arbeitsweisen ins Gespräch zu kommen. Hamburg wird so zum Treffpunkt für junge Theaterschaffende, für ein theaterinteressiertes Publikum und für die deutschsprachige Theaterszene.
An fünf Tagen stehen 13 Arbeiten auf dem Programm, die von den Hochschulen fürs Festival nominiert wurden, darunter auch eine Inszenierung aus Tschechien von der Janáček Academy of Performing Arts aus Brno, die als internationale Gasthochschule am Festival teilnimmt. Die Zürcher Hochschule der Künste ist in diesem Jahr mit einem installativen Fragment der Inszenierung Nightshifts on Beatrice vertreten und freut sich über Besuch im Beatrice in der Garage in der Gaußstraße. Die Arbeiten aus Zürich und aus Brno nehmen außerhalb des Wettbewerbs teil.
Nach den Vorstellungen gibt es die Möglichkeit, in Publikumsgesprächen mehr über die Aufführungen zu erfahren. Die Gespräche werden von Studierenden der Theaterakademie Hamburg moderiert.
Das Festival findet 2022 erstmals an zwei Standorten statt. Zusätzlich zum Festivalzentrum im Thalia in der Gaußstraße werden am 3. und 4. Juni erstmals auch Inszenierungen auf dem Campus Barmbek zu sehen sein, dem neuen Standort der Theaterakademie Hamburg, Wiesendamm 26.
Das Körber Studio Junge Regie ist ein Festival des Thalia Theaters, der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins.
Festivalprogramm Körber Studio Junge Regie 2022
Festivaleröffnung
Das diesjährige Festival wird mit einer Rede der Dramatikerin Sivan Ben Yishai zum Thema Theater der Zukunft eröffnet. Sivan Ben Yishai, geboren in Tel Aviv, lebt seit 2012 in Berlin. Ihre Stücke werden viel gespielt. Sie schreibt auf Englisch. 2019/20 war sie Hausautorin am Nationaltheater Mannheim. 2020 wurde sie mit „LIEBE/ Eine argumentative Übung“ (2020) für den Mülheimer Dramatikpreis nominiert. Mit „Like Lovers Do (Memoiren der Medusa)“ in der Inszenierung von Pınar Karabulut an den Münchner Kammerspielen wurde sie zum Berliner Theatertreffen 2022 eingeladen. Für ihr Stück „Wounds are forever (Selbstporträt als Nationaldichterin)“ wird sie mit dem Mülheimer Dramatikpreis 2022 ausgezeichnet.
Workshop mit Sivan Ben Yishai
Zu Beginn eines jeden Festivals haben die Festivalteilnehmenden Gelegenheit, sich mit einem Thema in Diskussionen und praktischen künstlerischen Übungen vertieft auseinanderzusetzen. 2022 bietet das Körber Studio Junge Regie einen zweitägigen Workshop zum Thema Theater der Zukunft unter der Leitung der Dramatikerin Sivan Ben Yishai, die auch die diesjährige Eröffnungsrede halten wird.
Internationale Kontakte
Neben den zwölf regelmäßig am Festival teilnehmenden deutschsprachigen Hochschulen lädt das Festival zusätzlich eine jährlich wechselnde, europäische Gasthochschule mit einer Arbeit außerhalb des Wettbewerbs nach Hamburg ein. In diesem Jahr nimmt zum ersten Mal eine tschechische Hochschule am Festival teil. Aus dem Regiestudiengang der Janáček Academy of Performing Arts aus Brno ist Hercules Furens in der Regie von Roman Gombarček zu sehen. Bisherige Gasthochschulen: Theater und Filmhochschule (SZFE), Budapest, die Norwegische Theaterakademie, Fredrikstad, die École Supérieure d’Art Dramatique, Straßburg und andere.
Impressionen
Festivalabschluss
Zum Abschluss des Festivals diskutierte eine Jury von Theaterfachleuten die Inszenierungen aus den deutschsprachigen Instituten öffentlich und zeichnete diejenige Arbeit aus, die sie am meisten überzeugt hat. Der Jurypreis des Körber Studio Junge Regie 2022 geht an Lennart Boyd Schürmann von der Otto Falckenberg Schule München für die Inszenierung „KLITTERN (aesopica)“. Die Körber-Stiftung unterstützt den Gewinner bei seiner neuen Regiearbeit an einem Stadt- oder Staatstheater bzw. in der Freien Szene durch einen Produktionskostenzuschuss in Höhe von 10.000 €.
Der undotierte Publikumspreis ging an die Inszenierung „Nightshifts on Beatrice“, ein installatives Fragment von Fynn Malte Schmidt von der Zürcher Hochschule der Künste.
Im Rahmen der Preisverleihung traten alle teilnehmenden Regisseurinnen und Regisseure auf die Bühne, um ihre gemeinschaftlichen Erfahrungen und den Zusammenhalt während des Festivals und darüber hinaus zu betonen, ohne einzelne Teilnehmende herauszustellen.
Jury 2022
Martin Krumbholz
Theaterkritiker
Uta Lambertz
Dramaturgin, Kampnagel Hamburg
Bastian Lomsché
Dramaturg, ab 22/23 Mitglied Schauspielleitung und Chefdramaturg Theater Magdeburg
Charlotte Orti von Havranek
Künstlerische Leiterin Festival Fast Forward, Dresden
Johanna Wehner
Regisseurin
Moderation der öffentlichen Jurysitzung: Catarina Felixmüller (freie Journalistin)
Festivalleitung
Andreas Bloch (Thalia Theater Hamburg), Sabina Dhein, Dr. Barbara Müller-Wesemann (beide Theaterakademie Hamburg), Stephanie Lubbe (Körber-Stiftung)