Foto: MSC/Tobias Hase

History & Politics Dialogue: Münchner Sicherheitskonferenz

2025 – Bandung at 70: Rethinking Neutrality, Sovereignty, and the Role of the UN in Times of Great-Power Politics

Auf der 61. Münchner Sicherheitskonferenz im Februar 2025 wurde deutlich, dass sich eine neue Weltordnung herausbildet. Auf einem gemeinsamen Side-Event des Körber History Forums, der Körber Emerging Middle Powers Initiative und der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen diskutierten internationale Expertinnen und Experten über die Rolle von Mittelmächten in der sich wandelnden globalen Ordnung.

Die Diskussion nahm die historische Bedeutung der Bandung-Konferenz von 1955 („Asian-African Conference“) in den Blick und fragte nach ihrer aktuellen Relevanz. Wie können die Bandung-Prinzipien – Neutralität, Souveränität und Multilateralismus – helfen, aktuelle internationale Krisen zu bewältigen, und Debatten über die Reform des internationalen Systems bereichern? Zudem wurde diskutiert, inwiefern Bandungs „Diplomacy-First“-Ansatz auf heutige geopolitische Herausforderungen übertragbar ist – insbesondere mit Blick auf den Bedeutungsgewinn informeller Zusammenschlüsse wie BRICS. Mit Blick auf den 80. Jahrestag der Vereinten Nationen im Jahr 2025 stellte sich die Frage: Kann sich die UN an eine zunehmende fragmentierte internationale Landschaft anpassen, in der regionale Organisationen und informelle Zusammenschlüsse wie BRICS an Einfluss gewinnen?

Thematisiert wurde auch die Dynamik geopolitischer Einflusszonen – insbesondere der Wandel im Wettbewerb zwischen den USA und China. Ein weiterer Schwerpunkt war Südostasien als Beispiel für friedliche Konfliktlösung. Dabei wurde die erfolgreiche Beilegung historischer Streitigkeiten zwischen Indonesien, Malaysia und Singapur betrachtet. Zudem wurde die Rolle des Verbands Südostasiatischer Nationen ASEAN hervorgehoben, die als wichtige Plattform für regionale Stabilität dient.

Das Gespräch wurde moderiert von Florian Bigge, Programmleiter des Körber History Forums und Julia Ganter, Programmleiterin der Körber Emerging Middle Powers Initiative.

  • Fotos: MSC/Tobias Hase

2024 – NATO’s Northern Front

Im April 2024 besteht die NATO 75 Jahre. Über die großen Herausforderungen für das Bündnis sowie die nördliche Grenze der NATO sprachen die estnische Premierministerin Kaja Kallas und die US-Historikerin Mary Elise Sarotte, Autorin des Buchs „Nicht einen Schritt weiter nach Osten”, auf der 60. Münchner Sicherheitskonferenz.

Durch die neuen Mitgliedschaften von Schweden und Finnland verändert sich die nördliche Grenze der NATO. Premierministerin Kaja Kallas und Mary Elise Sarotte sprachen darüber, welche Lehren die Vergangenheit beinhaltet, um mit den heutigen Herausforderungen der russischen Aggression gegen die Ukraine umzugehen.

Was können andere Staaten von den Erfahrungen der Baltischen Länder lernen, sowohl unter russischer Besetzung als auch seit Wiederherstellung der Unabhängigkeit? Was sollten die Mitglieder der NATO und das Bündnis tun, um der Ukraine zu helfen und weitere russische Aggression zu verhindern? Und im Hinblick auf zahlreiche Wahlen in den Jahren 2024 und 2025, wie kann das Gleichgewicht zwischen dem Aufbau wohlhabender Gesellschaften und der notwendigen Erhöhung der Verteidigungsausgaben gefunden werden?

Es moderierte Gabriele Woidelko, Leiterin des Bereichs Geschichte und Politik der Körber-Stiftung.

Aufzeichnung der Veranstaltung

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Die NATO-Nordflanke und der Umgang mit Russlands Aggression
  • Fotos: Alexander Koerner/MSC

2023 – Herausforderungen im Ostseeraum

Die aktuellen geostrategischen und sicherheitspolitischen Herausforderungen im Ostseeraum standen im Mittelpunkt eines Hintergrundgesprächs auf der 59. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) am 18. Februar 2023. Rund 20 internationale Expert:innen aus Politik, Geschichte, Diplomatie und Think Tanks nahmen an dem Gespräch teil. Der Roundtable war eine Kooperation von Körber History Forum und dem Centre for Geopolitics der Cambridge University.

Wer kann in der Ostseeregion angesichts der Bedrohung durch Russland eine Führungsrolle übernehmen? Wie sieht die Nachfolge der alten deutschen Ostpolitik aus, die durch die Zeitenwende endgültig gescheitert ist? Welche historischen Kontexte gilt es bei den geopolitischen und strategischen Entscheidungen in der Ostseeregion im Blick zu behalten? Der estnische Außenminister Urmas Reinsalu, der Historiker Brendan Simms und Michael Thumann, außenpolitischer Korrespondent der Wochenzeitung DIE ZEIT, boten zu diesen Fragen wichtige Einblicke, Impulse und Perspektiven.

  • Fotos: MSC/Karl-Josef Hildenbrand