15. Körber Demografie Symposium –
Engagement im Alter. Potenziale für die Kommune
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Das stellt Kommunen vor große Herausforderungen, heute und in der Zukunft. Bei knappen Budgets müssen Lösungen für Fachkräftemangel gefunden oder die Aufrechterhaltung von Versorgungsstrukturen gewährleistet werden. Vielerorts spielt dabei das Engagement eine entscheidende Rolle. Eine wichtige Ressource: ältere Bürgerinnen und Bürger. Für sie ist Engagement sinnstiftend, schafft soziale Kontakte und wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Eine Win-win-Situation.
Die Kommunen müssen sich die Frage stellen, wie sie Engagierte effektiv erreichen, unterstützen und fördern können. Das 15. Köber Demografie Symposium bot wissenschaftlichen Input, gute Praxis aus den Kommunen und Raum für Austausch in Breakout-Sessions.
Engagiert euch Boomer! Präsentation der neuen Studie
Die aktuelle Befragung der Körber-Stiftung zeigt repräsentativ, ob und wie sich die Babyboomer bürgerschaftlich engagieren. Diese werden selbst dazu befragt, unter welchen Bedingungen sie dies in der Nacherwerbsphase tun werden. Bisherige Studien haben diese Generation nicht so exklusiv im Fokus. Diese Lücke schließt die vorliegende Befragung. Die Studie der Körber-Stiftung ist frei erhältlich. [Download Broschüre].
Der Vortrag kann hier angeschaut werden: Engagiert euch, Boomer! (2024)
ZiviZ-Sonderauswertung: Ältere Engagierte in zivilgesellschaftlichen Organisationen
Dr. Peter Schubert, Leiter der Geschäftsstelle ZiviZ im Stifterverband, erstellte exklusiv für das Körber-Demografie-Symposium eine Sonderauswertung auf Grundlange des ZiviZ-Surveys. In seinem Vortrag analysierte er zivilgesellschaftliche Organisationen bei denen mehr als 50 Prozent der Mitglieder über 65 Jahre alt sind. Dabei beschäftigte er sich mit Fragen wie: Wie gut gelingt es den Organisationen, Mitglieder und Engagierte zu mobilisieren? und wie sich diese Organisationen in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Spannend für das kommunale Fachpublikum war besonders die Frage, wie das Selbstverständnis der Organisationen gegenüber der Kommune bzw. dem Staat ist. Schubert schloss seinen Vortrag mit Wünschen der „älteren“ Organisationen gegenüber der Kommune, um eine langfristige und konstruktive Zusammenarbeit gewährleisten zu können.
Die Charts des Vortrages: „ZiviZ-Sonderauswertung“: Download Präsentation
Den Vortrag können Sie hier schauen: ZiviZ-Sonderauswertung
Expedition ins engagierte Krakau
Die Körber-Stiftung lädt jährlich Bürgermeisterinnen, Sozialamtsleiter und Verantwortliche für den demografischen Wandel aus deutschen Kommunen und Landkreisen dazu ein, gemeinsam eine Stadt im europäischen Ausland zu bereisen, die Mitglied des WHO-Netzwerks altersfreundlicher Städte ist.
Im September 2024 führte die „Expedition Age & City“ kommunale Entscheidungstragende nach Krakau. Die Teilnehmenden lernten das PASIOS-Programm der Stadtverwaltung kennen, mit dem das Ziel verfolgt wird, die Menschen über 60 für Engagement zu aktivieren und sie zu ermächtigen, ihren Sozialraum mitzugestalten.
Auf dem Symposium berichteten drei Mitreisende von der Erfahrung und was sie während Expedition voneinander und von den Gastgeberinnen lernen konnten.
Breakout-Sessions: Engagement in der Kommune
In drei Breakout-Sessions konnten sich die Teilnehmenden des Symposiums zu Schwerpunktthemen rund um Engagement Älterer Menschen in der Kommune austauschen und neuen Input gewinnen. Geleitet wurden die Sessions von Susanna Hölscher von der Akademie für Ehrenamtlichkeit.
Ehrenamt ersetzt Kommune?
Mit Alexandra Gauß, Bürgermeisterin der Gemeinde Windeck
Engagement in der interkulturellen Kommune
Mit Cemalettin Özer, Experte für die Beteiligung von Migrantenorganisationen
Wertschätzung von Engagement
Mit Steffen Soult, Strukturwandelbeauftragter der Stadt Welzow
Koproduktion und Aktivierung – Neue Leitbilder für die kommunale Daseinsvorsorge
Prof. Rolf Heinze war über 30 Jahre Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und ist wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt und Regionalentwicklung (InWIS) an der RUB. Er ist seit Jahren aktiv in der Politik- und Kommunalberatung – und sieht Kommunen und Ehrenamt an der Belastungsgrenze. Zeit für neue Allianzen und für „Innovationspartisanen“.
Den Vortrag können Sie hier schauen: Koproduktion und Aktivierung
Die Charts können Sie hier downloaden: Download Präsentation