Foto: Claudia Höhne

Körber Demografie Symposium 2023

14. Körber Demografie Symposium –
Dritte Orte. Räume für gutes Altwerden in der Kommune

Die wichtigsten Bedingungen für gutes Leben im Alter sind soziale Beziehungen, Begegnung und Teilhabe. Wenn das immer weniger in der Familie oder am Arbeitsplatz erfahren wird, braucht es neue Orte des gesellschaftlichen Miteinanders. Der Soziologe Ray Oldenburg nennt solche Treffpunkte im öffentlichen Raum – vom Stadtteilzentrum bis zum Schwimmbad – „Dritte Orte“. Es sind offene und kommunikative Orte, für alle zugängliche und mit familiärer Atmosphäre. Altersfreundliche Kommunen sollten und können solche Dritten Orte fördern.

Beim 14. Körber Demografie Symposium am 02.11.2023 im KörberHaus in Hamburg gab es Anregungen und innovative Beispiele für Dritte Orte für und in Kommunen. Was braucht es, um diese Orte für Ältere attraktiv zu machen und wo finde ich geeignete Orte. Das Symsposium gab eine breite Pallette an Input von der Nutzung wissenschaftlich erhobener Daten bis zu praktischen Beispielen, wie bereits bekannte Orte zu Orten der intergenerationellen Begegnung entwickelt werden können.

Folgend präsentieren wir Ihnen die Zusammenfassungen und Mitschnitte der einzelnen Vorträge, einleitend mit einem kurzen Teaserfilm.

Dritte Orte. Begegnungsräume in der altersfreundlichen Stadt

Für ein gutes Altwerden ist gesellschaftliche Teilhabe von entscheidender Bedeutung. Um sozial eingebunden zu sein und es auch zu bleiben, brauchen ältere Menschen öffentliche Begegnungsorte und -räume in ihrer Kommune, an denen sie Gemeinschaft erfahren und in den Austausch mit anderen treten. Die Wissenschaftsjournalistin Sabine Sütterlin vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat für die Körber-Stiftung analysiert, wie altersfreundliche Kommunen Orte die soziale und gesellschaftspolitische Teilhabe Älterer gezielt fördern können – was können Kommunen dafür tun, dass Dritte Orte neu entstehen und solche erhalten bleiben, die bereits da sind? Die Broschüre des Berlin-Instituts und der Körber-Stiftung ist frei erhältlich. [Download Broschüre].

Den Vortrag können Sie hier schauen: Dritte Orte – Begegnungsräume in der altersfreundlichen Stadt

  • Fotos: Claudia Höhne

Expedition in die altersfreundliche Stadt Den Haag

Die Körber-Stiftung lädt jährlich Bürgermeister:innen und Verantwortliche für Alterspolitik aus deutschen Kommunen ein, in eine internationale altersfreundliche Stadt zu reisen. Im September 2023 führte die „Expedition Age & City“ 22 kommunale Entscheider:innen nach Den Haag – begleitet von einem Filmteam. Die Teilnehmenden lernten städtische Alters- und Teilhabepolitik kennen. Dritte Orte, an denen Ältere Begegnung, Wertschätzung und Mitbestimmung erfahren, spielen dabei eine zentrale Rolle.

Weitere Informationen zum Projekt Expedition Age & City finden Sie hier.
Die Dokumentation zur Expedition können Sie hier anschauen: Dokumentation Age & City

  • Fotos: Claudia Höhne

Die Stadt Den Haag – Städtische Alterstpolitik nach WHO-Leitbild

Alle Menschen in der drittgrößten Stadt der Niederlande sollen Teilhabe bis ins hohe Alter leben können. Die Verwaltung verfolgt systematisch das Ziel, die Lebensqualität für Ältere stetig zu verbessern. 2015 trat Den Haag dem Netzwerk Altersfreundlicher Städte und Gemeinden bei und betreibt eine Alterspolitik, die auf den Handlungsfeldern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beruht. Nina van Haren ist für die städtische Alterspolitik mitverantwortlich und erläutert, welche Maßnahmen bei der Gestaltung der altersfreundlichen Stadt besonders wichtig sind

Den Vortrag können Sie hier schauen: Die Stadt Den Haag – Städtische Alterstpolitik nach WHO-Leitbild

  • Fotos: Claudia Höhne
  • Nina van Haaren live aus Den Haag
    Nina van Haaren live aus Den Haag

Die Stadt Den Haag – Politische Mitgestaltung

Seit 1986 übt die Städtische Altenkommission in Den Haag politischen Einfluss aus. Sie versteht sich als unabhängige und proaktive Beratungsinstanz. Regelmäßig tauscht sich die Kommission mit Stadträtin und Oberbürgermeister zum Zustand des altersfreundlichen Den Haags aus und stellt dabei Forderungen. Sie repräsentiert rund ein Fünftel aller Menschen in Den Haag, die 65 Jahre oder älter sind. Ihr Vorsitzender Gert van Capelleveen erklärt, wie die Kommission arbeitet.

Den Vortrag können Sie hier schauen: Die Stadt Den Haag – Politische Mitgestaltung

  • Fotos: Claudia Höhne

Die Stadt Den Haag – Monitor Age-friendly The Hague

Joost van Hoof ist Professor für urbanes Altern an der Fachhochschule Den Haag und Vorsitzender der Wissensplattform „Monitor Age-friendly The Hague“. Sein Fachgebiet ist die Bewertung der Altersfreundlichkeit von Städten. Im Auftrag Den Haags evaluiert der Professor mit seinem Team die Zufriedenheit der Älteren und entwickelt daraus Verbesserungsvorschläge. Gemeinsam mit Partnern in Polen und Rumänien untersucht van Hoof außerdem die Altersfreundlichkeit von Krakau, Breslau und Bukarest. Er beschreibt, wie die Datenbasis für seine Analysen entstehen und wie die Politik die Ergebnisse nutzen kann, um die altersfreundliche Politik weiterzuentwickeln.

Den Vortrag können Sie hier schauen: Die Stadt Den Haag – Monitor Age-friendly The Hague

  • Fotos: Claudia Höhne

Sciece Slam: Was soll die Anstellerei?! Das Alter und die Warteschlage des Lebens

Dr. Elmar Stracke forscht und spricht über das Altern und Alter aus soziologischer, philosophischer und politischer Perspektive. Fakten und Funfacts dazu gibt es jeden Monat in seinem Podcast „Alter, was geht?“. Sein Buch zur kalendarischen Altersgrenze erhielt den Forschungspreis des Forschungsnetzwerks Alterssicherung 2023. Für das Körber Demografie Symposium 2023 hat er zu diesem Thema einen Science Slam entwickelt.

Sehen Sie sich den Science Slam hier an: „Was soll die Anstellerei?!“

  • Dr. Elmar Stracke
    Dr. Elmar Stracke Fotos: Claudia Höhne
  • Dr. Elmar Stracke
    Dr. Elmar Stracke

Der Praxis-Talk
Bekannte Orte neu gedacht

Im Praxis-Talk mit Ralf Krause, Geschäftsführer des interkulturellen Seniorenzentrums Haus am Sandberg in Duisburg, Dr. Nicole Deufel, Leiterin Volkshochschule Aalen und Fredereik Fischer Gründer und Geschäftsführer von Neulandia ging es um ihre Dritten Orte. Sie denken ihre Wirkungsstätte neu und machen daraus Orte der Gemeinschaft für alle. Im Talk geben Sie Tipps und Insides, wie die praktische Umsetzung läuft und geben Kommunen Ideen.

Den Praxis-Talk sehen Sie hier: Bekannte Orte neu gedacht

  • vlnr.: David Menn, Dr. Nicole Deufel, Ralf Krause
    vlnr.: David Menn, Dr. Nicole Deufel, Ralf Krause Fotos: Claudia Höhne
  • Frederik Fischer
    Frederik Fischer

Die obsolete Stadt – Neue Freiräume besetzen!

Stefan Rettich ist Architekt und Professor für Städtebau an der Universität Kassel. ist u.a. Mitglied des Expertenbeirats Urbane Resilienz sowie des IBA-Expertenrats des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau. Im Forschungsprojekt „Obsolete Stadt“ stellen sein Team und er fest: die Städte sind im Umbruch und dadurch entstehen Raumpotenziale – nicht zuletzt für Dritte Orte im Sinne einer sozialen Stadtplanung.

Den Vortrag können Sie hier schauen: Die obsolete Stadt – Neue Freiräume besetzen!

  • Prof. Stefan Rettich
    Prof. Stefan Rettich Fotos: Claudia Höhne

Spotlight Demografie

Spotlight Demografie

Die Reihe Spotlight Demografie behandelt Themen des demografischen Wandels in Deutschland. Die Broschüren bieten Fakten und Handlungsempfehlungen für Kommunen auf Basis aktueller Studien und Umfragen.