
Foto: WSB Bayern / Kurt Otto
Zwischen Zerstörung und Zuflucht: Wohnen im Krieg und danach
von Seray Ünsal
Krieg, Angst und Flucht – das Verlustgefühl des eigenen Zuhauses und die Frage nach Sicherheit in Zeiten der Krise. Diese grundlegenden Themen beschäftigten die Teilnehmer:innen, die sich in ihren Wettbewerbsbeiträgen intensiv mit dem Thema Krieg auseinandersetzten. Sie stöberten in den Tagebüchern ihrer Großeltern oder führten Gespräche mit Zeitzeug:innen, um deren Erfahrungen auf einfallsreiche Weise in Gedichten oder Filmen darzustellen.

Ausgebombt, vertrieben, schikaniert – Das Leben in der Nissenhütte
Die in der Vergangenheit errichteten Lager für britische Soldaten erfüllten nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Funktion als Wohnraum für zahlreiche Familien in Hamburg. Diese sogenannten „Nissenhütten“ wurden aufgrund der wenigen Arbeitskräfte und Baumaterialien zu den einzigen verfügbaren Unterkünften für viele Haushalte. Um die Lebensumstände der Bewohner:innen in den ungedämmten und ohne Badezimmer ausgestatteten Hütten zu veranschaulichen, wählte Tara Paulina Jensen einen poetischen Ansatz, indem sie ein Gedicht als Einführung in ihre schriftliche Arbeit verfasste. In dieser Arbeit konzentrierte sie sich insbesondere auf die Herausforderungen mit denen die Menschen konfrontiert waren und die zu sozialer Ausgrenzung führten. Die Schülerin beschreibt ausführlich die beengten Wohnverhältnisse in den Nissenhütten, in denen oft mehrere Familien gleichzeitig ohne Privatsphäre lebten. Aufgrund der Verwendung kostengünstiger Materialien für den Bau dieser improvisierten Wohnräume und der schlechten Ausstattung, gab es erhebliche Mängel in Bezug auf Hygiene und Wärme, was die Lebensqualität der Bewohner:innen sehr beeinträchtigte.