Wettbewerb: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte Zwangsverschleppt und mitgenommen - Geschichte(n) von Großeltern und Enkeln

4. Preis
2003
Irene Belenkow u. a. (15 Verf.)
Jörg Griesar

Klasse 11; Staatliches Eifel-Gymnasium

54673 Neuerburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland

#2003-1565

In dem Beitrag des Gemeinschaftskunde-Grundkurses setzen sich die Verf. mit der eigenen Geschichte auseinander. Zwei Drittel von ihnen sind Kinder von Aussiedlern aus der früheren Sowjetunion mit wolgadeutschen Wurzeln. Die Grundlage des Beitrags bilden Gespräche mit Eltern bzw. Großeltern (Jg. ca. 1940-1954), die als Kinder und Jugendliche die Zwangsdeportation der Wolgadeutschen 1941 nach Kasachstan erlebt haben, und Gespräche mit anderen gleichaltrigen Jugendlichen, die in den letzten sechs Jahren als Spätaussiedler mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen sind. Die Verf. dokumentieren in einem ersten Schritt die ausführlichen und anschaulichen Aussagen der Zeitzeugen und betonen dabei, dass es ihnen vor allem auch darum ging, zuzuhören und aufzunehmen. In einem zweiten Schritt ergänzen sie die Zeitzeugenaussagen um eine historische Einordnung und beschreiben zum einen die Zwangsvertreibungen der Wolgadeutschen und zum anderen die aktuelle Lebenssituation jugendlicher Aussiedler in der Bundesrepublik. Dabei geht es ihnen vor allem darum, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Erfahrungen herauszuarbeiten. Insgesamt ergeben das schwere kollektive Schicksal der Eltern und Großeltern, die als "Faschisten" drangsaliert wurden, und die aktuellen Integrationsprobleme als Russen in Deutschland ein bedrückendes Bild, das für die Gegenwart und Zukunft durch die allmähliche Integration aufgrund des gelungenen Spracherwerbs und schulischer Erfolge aufgehellt wird.

Literaturverzeichnis

45 S., ms., ill. mit Fotos, Anhang, 27 S.: Russische Übersetzung der Zeitzeugeninterviews

Quellen

Zeitzeugeninterviews, Bestände aus privatem Besitz, Sekundärliteratur, Internet