Wettbewerb: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte Merhaba AG "Weser" - Die Geschichte der türkischen Arbeitsmigranten bei der Bremer Werft AG "Weser" am Beispiel dreier ehemaliger Werftarbeiter

3. Preis
2003
Anne Wigger
Irmgard Wierichs

Klasse 11; Kippenberg-Gymnasium

28109 Bremen, Bremen, Deutschland

#2003-1544

Die Verf. rekonstruiert in ihrem Beitrag das Leben von Deutschen türkischer Herkunft, die Anfang der 1960er Jahre von der AG Weser in Bremen als Schweißer angeworben worden waren, dort bis zur Schließung der Werft (1983) gearbeitet haben und auch danach in Deutschland geblieben sind. Um den Prozess der Integration zu analysieren, beschreibt die Verf. in einem ersten Teil die Lebenssituation ihrer drei Gesprächspartner in der Türkei und deren Vorstellungen von Deutschland. Sie untersucht ihre Ausbildung ebenso wie die verschiedenen Motive für die Auswanderung und schildert anschließend die Ankunft in Bremen. Hierbei stellt sie klar heraus, dass der Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme in Deutschland einen wesentlichen Unterschied ausmachte. In einem zweiten Teil setzt sich die Verf. mit den Erfahrungen ihrer Gesprächspartner in der Bundesrepublik auseinander. Einen besonderen Schwerpunkt bildet dabei die Darstellung des Lebens der türkischen Migranten im Betrieb. Sie untersucht außerdem die schwierigen Erfahrungen dieser drei Migranten im deutschen Umfeld, die Wohnsituation sowie die familiäre Entwicklung. Die Verf. entwirft auf der Basis der drei umfangreichen Interviews ein differenziertes Bild der Lebens- und Arbeitswelt ihrer Gesprächspartner. In einer abschließenden "Integrationsbilanz" schildert die Verf. die unterschiedlichen Konsequenzen, die die drei Arbeitsemigranten aus den Eingliederungserfahrungen für sich und ihre Zukunft gezogen haben. Ausgehend davon, dass Integration von Ausländern ihre Behandlung als gleichberechtigte Bürger beinhaltet, reflektiert die Verf. die verschiedenen Aspekte, die für eine gelungene Integration wichtig sind. Sie weist abschließend vor allem auf die Bedeutung hin, die das Beherrschen der Sprache des Gastlandes für die Integration hat.

Literaturverzeichnis

34 S., ms., ill. mit Fotos, Karten, Dokumenten, Zeitungsausschnitten, Anhang: Interviewtranskript, Arbeitsbericht

Quellen

Zeitzeugeninterviews, Sekundärliteratur, Zeitungsartikel, Bestände des Staatsarchivs Bremen und des Archivs des Arbeitervereins Use Akschen