Wettbewerb: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte Herr, unsere Zuflucht bist du! Vertreibung, Zerstreuung und Neuanfang der Grüssauer Mönche

Die Verf. beschäftigt sich mit der Migrationsgeschichte der Benediktinerabtei Grüssen, die nach der Vertreibung aus Schlesien in Bad Wimpfen bei Heilbronn, einem Nachbarort der Verf., im Jahr 1947 eine neue Heimat fand. Die Grundlage des Beitrags bilden Literatur über die Geschichte der Grüssauer Mönchsgesellschaft sowie das Tagebuch eines Grüssauer Mönchs, aus dem Details der Lage des Klosters Grüssau bei Kriegsende und die Sorgen und Nöte der Mönchsgemeinschaft und der dort lebenden deutschen Bevölkerung zum Zeitpunkt der russischen/polnischen Besetzung hervorgehen. Zeitzeugeninterviews und weitere Archivalien werden ergänzend herangezogen. Die Verf. beschreibt das Leben einer Benediktinerkongregation im schlesischen Grüssau seit 1919, ihre dortige Aufbauarbeit und ihr Leben unter dem Nationalsozialismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Kongregation Grüssau verlassen. Nach einigen Schwierigkeiten ließen sich die Mönche schließlich in Bad Wimpfen nieder. Die Verf. schildert die Hintergründe der Vertreibung, die Klostersuche, die Aufbauarbeit, nachdem sie das ehemalige Ritterstift in Bad Wimpfen übernommen hatten, und die Probleme, die verstreuten Mönche wieder zusammenzuführen. Auch auf die zunächst bestehenden Anpassungsprobleme der katholischen Mönche in einer überwiegend protestantischen Gegend wird eingegangen. Einige Kurzbiografien von Mönchen, die noch in Grüssen waren und dann in Bad Wimpfen eine neue Heimat gefunden haben, schließen sich an. Eine umfassende Reflexion über den Begriff Heimat, die Folgen des Nationalismus, den Unterschied zwischen Nationalismus und Nationalbewusstsein und die Bedingungen von Integration beschließen den Beitrag.

Literaturverzeichnis

91 S., ms., ill. mit Fotos, Abb. und Dokumentenkopien

Quellen

Zeitzeugeninterviews, Ortsbesichtigung, Bestände des Klosterarchivs der Abtei Grüssau und des Stadtarchivs Wimpfen, Sekundärliteratur