Wettbewerb: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte Griechisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland - Hilfestellung für Migranten oder Stolperstein der Integration?

1. Preis
2003
Chatziathanasiou, Konstantin / Mann, Philipp
Werner Ostendorf

Klasse 11; Rabanus-Maurus-Gymnasium

55118 Mainz, Rheinland-Pfalz, Deutschland

#2003-1524

Die Verf. setzen sich am Beispiel der griechisch-orthodoxen Pfarrgemeinde St. Georgios in Wiesbaden mit der Integration von griechischen Gastarbeitern in Deutschland seit den 1960er Jahren auseinander. Im Zentrum steht dabei die Frage, inwieweit eine Gemeinde wie die beschriebene bei der schwierigen Eingewöhnung in der neuen Heimat eine Hilfe sein kann oder aber ein Hindernis für den Integrationsprozess darstellt. Die Grundlage des außergewöhnlich professionell gestalteten Beitrags bilden vor allem Gespräche mit Gemeindemitgliedern unterschiedlicher Altersgruppen und Schichten, Archivalien der Gemeinde und aus privaten Beständen sowie eine umfassende Literaturrecherche. Zunächst erläutern die Verf. die Hintergründe der Migrationsbewegung aus Griechenland nach Deutschland seit Anfang der 1960er Jahre und gehen auf die Anwerbung ausländischer Arbeiter in Deutschland ebenso ein wie auf die Situation in Griechenland. Ebenso legen die Verf. die Bedeutung der griechischen Orthodoxie für die Griechen dar. Vor dem Hintergrund einiger allgemeiner Informationen zur Geschichte und Entwicklung der Gemeinde St. Georgios in Wiesbaden beschreiben die Verf. anschließend vier Einzelschicksale innerhalb der Gemeinde, wobei sie ausführlich die einzelnen Stationen der Lebensgeschichte dokumentieren und die Verbindung der Protagonisten zur griechisch-orthodoxen Kirche verdeutlichen. Auf der Basis eines Gesprächs mit einem Psychiater gehen die Verf. dann auf die psychischen Probleme ein, die das Verlassen der Heimat zur Folge haben kann und die sich erheblich auf die Integrationsfähigkeit der Betroffenen auswirken können. Sie stellen die Frage, inwieweit die Gemeinde bei diesen Problemen helfen kann. Vor dem Hintergrund der eigenen Untersuchungsergebnisse reflektieren die Verf. abschließend, inwieweit eine Glaubensgemeinschaft das Fortschreiten der Integration in die Aufnahmegesellschaft behindert oder fördert. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass eine Gruppe von Menschen an der eigenen kulturellen Identität festhalten und sich doch zu einem größeren Kollektiv bekennen kann, in dem sie lebt. Der schriftliche Beitrag wird durch vier DVDs mit ergänzenden Materialien und Quellen und den aufgezeichneten Interviews ergänzt.

Literaturverzeichnis

83 S., ms., ill. mit Fotos, Karten und Abb., Anlage: 4 DVDs

Quellen

Zeitzeugeninterviews, Experteninformationen, Ortsbesichtigung, Bestände von Behörden und Verbänden und aus privatem Besitz, Sekundärliteratur, Internet