Wettbewerb: Weggehen – Ankommen. Migration in der Geschichte "Der König vom Saargebiet" in der Emigration - ein jüdischer Viehhändler flieht vor dem Nationalsozialismus

3. Preis
2003
Katrin Rothhaar u. a. (4 Verf.)
Günter Heidt

Klasse 11; Gymnasium Saarburg

54439 Saarburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland

#2003-1244

Die Verf. erzählen die Lebensgeschichte des jüdischen Viehhändlers Natan Meyer und seiner Familie aus Saarburg. Sie schildern sein Leben in der alten Heimat, beschreiben die zahlreichen Stationen der Flucht der Familie vor dem Nationalsozialismus und zeichnen die Schicksale der Kinder und Enkelkinder nach. Dem Beitrag liegt vielfältiges Material zugrunde: Quellenmaterial aus öffentlichen und privaten Archiven, Interviews und E-Mail-Kontakte mit Zeitzeugen und Angehörigen, Literatur und Informationen aus dem Internet. Die Verf. gehen zunächst auf die Situation des jüdischen Protagonisten in der Heimat Saarburg von 1920 bis 1934 ein, wobei sie die Entwicklung des Nationalsozialismus als historischen Kontext nachvollziehen und nach der Verquickung der Einwohner mit der nationalsozialistischen Ideologie fragen. Die Verf. schildern die Auswanderung der Familie als Folge des zunehmenden Antisemitismus. Sie beschreiben die wachsende Ausgrenzung und Verarmung der Familie, die Gründe der Auswanderung der Juden im Allgemeinen und speziell der Auswanderung Nathan Meyers sowie die Reaktionen in der Heimatgemeinde auf das Verschwinden des Viehhändlers. Die Verf. gehen dann auf das Schicksal der Familie nach dem Verlassen der Heimat ein. Sie beschreiben die zahlreichen Stationen der Flucht in Deutschland, Frankreich und Belgien und schildern die weiteren Lebenswege Nathan Meyers und seiner Frau Hedwig sowie der Kinder und Enkelkinder, die heute in Frankreich und den USA leben. Die Verf. vergleichen abschließend die Geschichte der Familie Meyer, die wohl repräsentativ für den Teil der Juden ist, die sich auf der Flucht nicht weit genug von der deutschen Grenze entfernt haben, so dass sie von den nachrückenden Besatzern und deren Helfern immer wieder aufgespürt wurden, mit zwei weiteren Familien.

Literaturverzeichnis

247 S., ms., ill. mit Fotos, Karten, Abb., Dokumentenkopien, Anlage: CD-ROM mit Dokumenten, Fotos und Interviewtranskripten, Arbeitstagebuch, 92 S.: ill. mit Fotos

Quellen

Zeitzeugeninterviews, Familienerzählungen, Experteninformationen, Ortsbesichtigung, Bestände des Landeshauptarchivs Koblenz, von Behörden und aus privatem Besitz, Sekundärliteratur, Internet