Wettbewerb: Unser Ort – Heimat für Fremde? Unser Ort - Heimat für Fremde? Ein historisches Lesebuch - von Schülern für Schüler der Stadt Herne

5. Preis
1989
Nolte, Barbara u. a. (14 Verf.):
Reinhard Hättasch

10. Klasse, Gymnasium Eickel, 4690 Herne 2

44652 Herne 2, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#1989-10676

Herne entwickelte sich vom "ländlichen Idyll ... inmitten leuchtender Kornfelder" zur Industriestadt. Dabei spielten Fremde eine große Rolle, z. B. der irische Unternehmer, der die Zeche "Shamrock" gründete, in der gegen erheblichen Widerstand der bäuerlichen Bevölkerung 1860 die Förderarbeiten begannen. Mit dem wachsenden Arbeitskräftebedarf kamen fremde Arbeiter nach Herne: sowohl aus dem Münster- und Paderborner Land als auch aus dem Ausland. Die Verf. beschäftigen sich vor allem mit den polnischen Arbeitern (angeworbenen bzw. Wanderarbeitern), deren Anteil an der Gesamtbevölkerung 1912 auf circa 30 % stieg, ihrer Unterbringung als Kostgänger bzw. in Kolonien, Familiengründungen, schulischer Versorgung der Kinder und religiösen Traditionen sowie ihrer Beteiligung an Streiks und politischen Entscheidungen, nachdem 1919 das veränderte Wahlrecht mit dazu beitrug, daß in Herne die Polenpartei 24 % der Stimmen gewinnen konnte. Die Autoren sehen die Integration der Polen nach anfänglichen Schwierigkeiten heute als gelungen an.

Literaturverzeichnis

(69 S. Darstellung; ill.; ca. 12 S. Dokumentation (Grafiken, Karten, Grundrisse, Quellenfaksimiles)

Quellen

Stadtarchiv Herne: Staatsarbeit Fiedel "Die polnischen Bergleute in Herne bis zum 1. Weltkrieg" (1988); Chroniken; Belegschaftsbücher; Gemeinderatsprotokolle.