Wettbewerb: Unser Ort – Heimat für Fremde? Unser Ort - Heimat (fast nur) für Fremde?

Nach einleitenden, soziologisch geprägten Erörterungen zur dialektischen Beziehung zwischen Einheimischen und Fremden, einer Vorstellung Hellenthals und einem kurzen Überblick über die Ortsgeschichte begründet der Verfasser ausführlich Vorgehensweise, Methoden und zeitlichen Rahmen seiner Untersuchung. Er belegt unter anderem mit kartographischen und Bildanalysen die bevölkerungs- und flächenmäßige Ausdehnung des Ortes während der letzten 150 Jahre sowie die Veränderungen in der Berufsstrukur seiner Bewohner. Auf der Basis preußischer Steuerverzeichnisse und Haushaltsvorständelisten werden "durch Vergleich der Gewinn und Verlust von Namen" 1826 bis 1988 analysiert. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß nur 7,2 % der heutigen Hellenthaler als "Ureinwohner" bezeichnet werden könnten. Eingeschoben sind als "Fallbeispiele" die Vertreibung der Hellenthaler Juden als Beleg für die Reversibilität von Integration und "die Fabrikanten" als Beleg dafür, daß "der Ort einerseits schon immer Heimat für Fremde war und daß er deshalb andererseits auch schon immer einer starken Dynamik unterlegen haben muß, daß in ihm gar keine Statik der Bevölkerung geherrscht haben kann." Klischees vom unveränderlichen Leben des Eifeler Bauerndorfes träfen für Hellenthal nicht zu. Mit Hilfe einer Umfrage (Rücklauf: 223 zweiseitige Fragebögen) versucht der Verfasser zu ermitteln, ob der Ort für Fremde wirklich zur Heimat geworden ist: "nur wenige sind hier nicht integriert, fast alle fühlen sich als Hellenthaler .... Auch für die Zukunft braucht sich niemand zu sorgen, denn auch weiterhin ist die ?Pufferkapazität? des Ortes noch nicht am Ende."

Literaturverzeichnis

(116 S.; ill. mit Karten, Fotos, Tabellen und Diagrammen; Anhang: ca. 29 S. Namenslisten und -verzeichnisse, ausgewählte Fragebögen)

Quellen

Allgemeine, regional- und lokalgeschichtliche Untersuchungen; Handbücher; Chroniken; Nordrhein-Westfälisches Hauptstaatsarchiv Düsseldorf: Katasterbücher (Gebäudebuch, Güterverzeichnis); Gemeindearchiv und Einwohnermeldeamt Hellenthal: Statistik der Flüchtlingsbewegungen 1947 - 1953, Bevölkerungsstatistik, An- und Abmeldungen, Wiedergutmachungsakten; Umfrage.