Wettbewerb: Unser Ort – Heimat für Fremde? Freund oder Feind? Die Herzo Base - eine amerikanische Garnison. Die Entwicklung der deutsch-amerikanischen Beziehungen in Herzogenaurach seit 1945

Nach einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des örtlichen Fliegerhorstes, auf dessen Geländer später die Herzo Base errichtet wurde, wird die Entwicklung der deutsch-amerikanischen Beziehungen am Ort in fünf Etappen dargestellt: Sieger und Besiegte, Fraternisierungsverbot und Wirklichkeit, Annäherung in den Jahren der Not, Besatzer und Beschützer, Gründung des deutsch-amerikanischen Freundschaftsclubs. Aus Gemeinderatsakten und Befragungen entsteht so ein detail- und anekdotenreiches Bild alltagsgeschichtlicher Annäherung. Während zunächst propagandistisch bedingte Vorurteile, Siegerallüren und Gewaltakte Abneigung und Ablehnung förderten, führten vor allem der freundliche Umgang mit den einheimischen Kindern und die Beziehungen zwischen Soldaten und einheimischen Frauen, schließlich auch das Arbeitsplatzangebot der Besatzungsmacht zu Annäherungen. Der Kalte Krieg förderte einerseits diese Annäherung - die Besatzer wurden zu Beschützern -, andererseits wurden durch die verschärften Sicherheitsbestimmungen in der Garnison, die zu den wichtigsten amerikanischen Funk- und Abhörstationen in Europa gehörte, neue Barrieren errichtet. Wechselseitige Bereicherungen unter anderem der Eßkultur sowie des "way of life" einschließlich Rock-Musik und US-Filmen auf der einen, Bierfest und Kirchweih auf der anderen Seite brachten weitere Annäherungen, ebenso wie die Gründung von Freundschaftsclubs; dennoch könne vor allem aufgrund der hohen Fluktuation bei den amerikanischen Streitkräften und der insularen Existenz der "communities" Herzogenaurach keine Heimat für GIs werden.

Literaturverzeichnis

(25 S. Darstellung; ca. 51 Materialien und Quellen)

Quellen

Interviews und mündliche Mitteilungen; Zeitungsausschnitte; Klubnachrichten; Amtsblätter, Stadtrats- und Standesamtsakten.