Wettbewerb: Unser Ort – Heimat für Fremde? Durch Fleiß das Heimweh vergessen. Zeitzeugen berichten über ihr Schicksal als Flüchtlinge und Heimatvertriebene

5. Preis
1989
Kirchner, Gerhard:
Ohne Tutor

Wehrpflichtiger, 6800 Mannheim

68159 Mannheim, Baden-Württemberg, Deutschland

#1989-10360

Nach einem einleitenden Überblick über die Flucht und Vertreibung von "Volksdeutschen" vor allem aus Ungarn stellt Gerhard Kirchner seine Gewährsleute in Kurzbiographien vor: seine Eltern, ein weiteres Ehepaar und eine Frau aus den Sudeten, auf deren Erzählungen und Berichte sein Beitrag fast vollständig basiert. Er berichtet über ihre Heimatdörfer, schildert breit ihre Erlebnisse während der zum Teil zwei Jahre währenden Flucht bzw. Vertreibung und erzählt von der Ankunft und ersten Unterbringung der Gesprächspartner in verschiedenen südwestdeutschen Dörfern (Ittlingen bei Sinsheim, Waldstetten bei Schwäbisch-Gmünd, Binau und Guttenbach bei Mosbach) sowie der späteren "Binnenumsiedlung" nach Mannheim. Er untersucht (auch im Vergleich Dorf - Stadt) mögliche Gründe für die Ablehnung der Fremden durch die Einheimischen: Dialekt, Tracht, Konfessionen, Mentalität, Eß- und Arbeitsgewohnheiten und vieles mehr. Entscheidend für die Integration sei die Anpassung der Flüchtlinge und Vertriebenen durch ihre genügsame und fleißige Art gewesen.

Literaturverzeichnis

(170 S.; ill. mit Fotos aus den Heimatorten der Interviewpartner)

Quellen

Sekundärliteratur; lokal- und heimatgeschichtliche Publikationen; Stadtarchiv Mannheim: Zeitungsausschnittsammlung, Verwaltungsberichte 1949-1957; Interviews.