Wettbewerb: Umwelt hat Geschichte Die Schaumburger Kohlebergwerke (Beispiel: Die Kokerei auf Osterholz)

Die Verfasser untersuchen die Geschichte der Kohleförderung im Schaumburgischen Land allgemein sowie die Umweltprobleme durch eine Ende des vorigen Jahrhunderts stillgelegte Kokerei im besonderen. Die in der Region abgebaute stark gashaltige Kohle wurde hauptsächlich zur Brikett- und Koksherstellung für Hausbrand und für die Eisen- und Hüttenwerke des nahegelegenen Harzes verwendet. Auf ihrer Suche nach Spuren damaliger Umweltbelastungen haben die Verfasser zunächst im Staatsarchiv Bückeburg nach Quellen geforscht. Dabei haben sie festgestellt, daß nur wenig Belege über Klagen von Landwirten und Anwohnern über die Kokerei existieren. In den wenigen Zeitungsartikeln der damaligen Zeit, die sich mit der Kokerei beschäftigen, werden die Umweltschäden durch die Abgase als ein notwendiges übel dargestellt. Auch ließ sich kaum Material über Rechtsstreitigkeiten zwischen Grundeigentümern und Betreibern finden, da die Landwirte der Region seit Jahrhunderten durch Gesetze gezwungen waren, ihr Land den Gruben zur Verfügung zu stellen bzw. Schäden zu dulden. Auf der Suche nach Umweltschäden durch die Kokerei befragten die Verfasser auch die heutigen Bewohner des ehemaligen Kokereigeländes. Dabei erfuhren sie, daß zahlreiche Gebäude Schäden an den Fassaden aufweisen und die Böden immer noch durch Rückstände belastet sind. In dem allgemeinen Teil über den Bergbau in Schaumburg behandeln die Autoren vor allem Umweltschäden durch den Bergbau und gesundheitliche Schäden durch die Arbeit unter Tage und in Kokereien. Für diesen Teil haben sie u. a. auch einen pensionierten Angestellten der Knappschaftskasse interviewt.

Literaturverzeichnis

(89 S., ill. mit Zeichnungen, Zeitungsausschnitten, Karten u. a.)

Quellen

Staatsarchiv Bückeburg, Interviews, Sekundärliteratur, Materialien des Katasteramtes Bückeburg.