Wettbewerb: Umwelt hat Geschichte Als der Rhein noch sauber war. Historische Gewässer- und Rheinverschmutzung in Wesseling und Umgebung

Mit großer lokal-, verwaltungsgeschichtlicher und naturwissenschaftlicher Kenntnis analysieren die Verfasser vor allem auf der Basis von Verwaltungsakten die Geschichte der Wasserverschmutzung im Raum Wesseling vom Kaiserreich bis heute. Im Mittelpunkt steht dabei die Verschmutzung durch Betriebe der chemischen Industrie, die sich Ende des 19. Jahrhunderts im Raum Wesseling ansiedelten. Detailliert schildern die Verfasser anhand einzelner Fallbeispiele das Vorgehen der Behörden bei Konzessionierung, Beschwerden und Überwachung von wasserverschmutzenden Betrieben. Sie arbeiten dabei heraus, daß im Kaiserreich das Fehlen rechtsverbindlicher Vorschriften, die Vielzahl der mit Wasserverschmutzung befaßten Stellen sowie die mangelhaften Kenntnisse der betroffenen Stellen es den Firmen in der Regel leicht machten, eine kostenintensive Klärung ihrer Abwässer zu umgehen. Hinzu kam, daß lediglich die Rheinfischer ein elementares Interesse an der Sauberhaltung des Rheins hatten. Dennoch war, wie die Verfasser an der Überwachungspraxis der Gewerbeaufsichtsbehörden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg aufzuzeigen versuchen, die Verwaltung im Kaiserreich teilweise eher geneigt gegen Firmen einzuschreiten, die Abwässer ungeklärt in den Rhein eingeleitet hatten, als heute.

Literaturverzeichnis

(214 S., ill. mit Abbildungen, Karten u. a.; 587 S. Anhang mit fotokopierten Quellen)

Quellen

Hauptstaatsarchiv Düsseldorf/Kalkum (Verwaltungsberichte, Prozeßunterlagen, Konzessionierungsurkunden u. a.), Landeshauptarchiv Koblenz, Stadtarchiv Wesseling, Pfarrarchiv St. Germanus Wesseling, wasserwirtschaftliche, industrie- und lokalgeschichtliche Literatur.