Wettbewerb: Tempo, Tempo ... Mensch und Verkehr in der Geschichte Illegaler Grenzverkehr - Den Schmugglern auf der Spur

Angeregt durch Notgeldscheine der Stadt Goch aus dem Jahr 1922, auf denen Schmuggelsituationen dargestellt sind, kommen die Verf. auf die Idee, den illegalen Grenzverkehr im Bereich Kalkar zu untersuchen. Die Verf. stellen Ihre im Zollgrenzbezirk liegende Heimatstadt kurz vor und dokumentieren eine Besichtigung der "Grünen Grenze". Sie präsentieren Notgeldscheine der Städte Kranenburg und Goch und erläutern die darauf abgebildeten "Schmuggelgeschichten". Im Hauptteil gehen die Autorinnen auf Schmuggelgut und -methoden in verschiedenen historischen Situationen ein. In diesem Teil, in den neben Archivmaterialien auch spannende Interviewausschnitte mit Zeitzeugen eingebunden sind, berichten die Verf. über Schmuggelerfahrungen ihrer Großelterngeneration, präsentieren Belege aus dem Stadtarchiv über Schmuggel im letzten Jahrhundert und schildern den Fall des "Jan den Düwel", eines holländischen Tabakfabrikanten, der niederrheinische Läden belieferte, ohne Zoll zu entrichten. Der Holländer machte von sich Reden, weil es ihm 1911 gelang, nach einer Festnahme den deutschen Behörden zu entkommen. Die Verf. setzen sich mit dem Problem Menschenschmuggel auseinander und berichten über Männer, die sich im 17. Jahrhundert durch Grenzübertritte dem Militärdienst zu entziehen versuchten. Sie geben mehrere Zeitzeugenaussagen über die Flucht deutscher Juden nach Holland wieder und erörtern aktuelle "Schleusungen" von Asylbewerbern über die "grüne Grenze" nach Deutschland. Mit einer aktuellen Bestandsaufnahme über die Schmuggelsituation heute - insbesondere den Drogenschmuggel -, für die die Verf. beim Hauptzollamt Kleve recherchierten, schließen die Verf. ihren äußerst ansprechend gestalteten Beitrag ab. In einem Anhang präsentieren sie zusätzlich die Abdrucke einiger literarischer Schmugglergeschichten vom Niederrhein.

Literaturverzeichnis

(82 S.; ill. mit Fotos, Statistiken, Karten, Zeitungsausschnitten, faksimilierten Quellen)

Quellen

Stadtarchiv Kalkar; Hauptzollamt Kleve; Sekundärliteratur; Zeitungsausschnitte; lokalgeschichtliche Veröffentlichungen; 12 Interviews; Ortserkundungen.