Wettbewerb: Tempo, Tempo ... Mensch und Verkehr in der Geschichte Hamburger Straßenbahn - im Spiegel der Zeit

4. Preis
1991
Windel, Christian:
Klaus Möller

11. Klasse, Heisenberg- Gymnasium, 2100 Hamburg 90

21075 Hamburg 90, Hamburg, Deutschland

#1991-1175

Mit einem ausführlichen Arbeitsbericht, der die Schwierigkeiten der Materialbeschaffung und Lösungswege thematisiert, leitet der Verf. seine Darstellung der Geschichte der Hamburger Straßenbahn ein. Die im Entstehungszeitraum der Arbeit, Ende 1990, in der Hansestadt wiederbelebte Diskussion um die Einführung des 1978 abgeschafften Nahverkehrsmittels ließ den Autor bei seinen Recherchen auf unerwartete Hindernisse stoßen. Aufgrund der politischen Brisanz des Themas kooperierte der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) nicht mit dem Verf. Auf der Grundlage von lokalhistorischen Veröffentlichungen, Zeitungsauswertungen, Behördenauskünften und Interviews - u. a. mit dem letzten Straßenbahnfahrer Hamburgs, Edmund Spies - rekonstruiert der Verf. die Geschichte des Verkehrsmittels und seiner Vorläufer (Pferdeomnibus, Pferde-Eisenbahn) seit Mitte des letzten Jahrhunderts. Ausführlich berichtet der Autor über die Anfänge der elektrischen Straßenbahn in Harburg zwischen 1901 und 1907. Ausbau des Harburger Streckennetzes und damit verbundene Probleme dokumentiert er mit zahlreichen Artikeln aus der regionalen Presse. Nach der Beschreibung der Entwicklungslinien bis 1945 und in der Nachkriegszeit setzt sich der Verf. intensiv mit der öffentlichen Diskussion um die Abschaffung der Straßenbahn auseinander. Er referiert das Abschaffungsgutachten von 1975 und geht ausführlich auf die Reaktionen der Bevölkerung ein, die er u. a. anhand von Leserbriefen dokumentiert. Am Schluß seiner Arbeit stellt der Verf. die Bürgerinitiative zur Wiedereinführung der Hamburger Straßenbahn vor und beleuchtet ein 1991 vom Umweltsenator in Auftrag gegebenes Gutachten. Der Autor beendete seine Arbeit mit einem eindeutigen Plädoyer für eine "Stadtbahn", deren Auf- und Ausbau höhere Priorität als die Förderung des Individualverkehrs erhalten sollte.

Literaturverzeichnis

(105 S.; reich ill. mit Fotos, Zeitungsausschnitten, Karten)

Quellen

Sekundärliteratur; lokalgeschichtliche Darstellungen: insbesondere die verkehrsgeschichtlichen Publikationen von E. Staisch; HVV-Gutachten von 1975; Mitteilungen des Senats; Zeitungen: "Harburger Nachrichten und Anzeigen", "Hamburger Abendblatt"; 2 Interviews.