Wettbewerb: So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch Das Sozialistische Patientenkollektiv Heidelberg. Stärkt oder hemmt Radikalität den Umbruch?

3. Preis
2019
Kaiser, Marina Julia; Ziegler, Alexandra Barbara
Eva Bernhardt und Lynn Dora Cohrs

10. Klasse, Elisabeth-von-Thadden-Schule, Gymnasium

69123 Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland

#2019-0336

Durch einen Aufruf in der Heidelberger Tageszeitung »Rhein-Neckar-Zeitung« konnten Alexandra Ziegler und Marina Kaiser acht Zeitzeugen befragen, die zu Beginn der 1970er Jahre das Sozialistische Patientenkollektiv (SPK) in Heidelberg miterlebt hatten. Zu den Interviewpartnern zählten Ärzte, Patienten und Journalisten. Das SPK unter der Leitung des Assistenzarztes Wolfgang Huber sah den Ursprung psychischer Krankheiten in der kapitalistischen Gesellschaft begründet und strebte unter dem Motto »Die Krankheit zur Waffe machen« einen sozialistischen Umbruch sowohl der Gesellschaft wie auch der gängigen Therapiemethoden an. Im Februar 1970 gegründet, radikalisierte sich die Gruppe nach dem Suizid eines ihrer Mitglieder. Eine Nähe zur Baader-Meinhof-Gruppe wurde unterstellt und die Gruppe im August 1971 aufgelöst. Die Schülerinnen erreichen durch die Auswahl ihrer Zeugen eine Multiperspektivität, durch die sie ein reflektiertes Fazit treffen können. Das SPK hat sich nicht von seiner internen Krise emanzipieren können. Vielmehr kann es als ein inspirierender Faktor des Aufbruchs innerhalb der Psychiatrie gesehen werden.

Literaturverzeichnis

Bibliographische Angaben