Wettbewerb: Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte Verkäuferin - das allmähliche Verschwinden eines alltäglichen Berufes
Klasse 08; Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium
48143 Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
#2005-0505
Ausgehend von der Schließung des kleinen Lebensmittelgeschäftes "Feinkost Vahle" in der Nähe ihrer Wohnung im Dezember 2004, untersucht die Verf. die Veränderungen im Verkäuferinnenberuf in den letzten 50 Jahren. Am Beispiel des Berufs- und Lebensweges dreier Verkäuferinnen, von denen zwei bis zur Schließung bei Vahle gearbeitet haben, verfolgt sie den Trend zum Abbau von qualifiziertem Personal im Lebensmitteleinzelhandel sowie den Wandel der Beziehung von Angestellten und Kunden. Die Grundlage des Beitrags bilden ausführliche Gespräche mit den drei Zeitzeuginnen (Jg. 1931, 1938, 1970), Informationen von Experten, Dokumente aus dem Stadtarchiv Münster und aus privatem Besitz sowie Literatur und Informationen aus dem Internet.
Literaturverzeichnis
80 S., ms., ill. mit Fotos, Postkarten, Dokumentenkopien und einem Cartoon, Anhang: Dokumentenkopien
Quellen
Im ersten Teil des Beitrags geht es um die Lehrzeit der Protagonistinnen. Diese haben ihren Beruf in verschiedenen Städten und Betrieben gelernt. Gemeinsam ist ihnen jedoch der Ausbildungs- und Berufsstart als Lebensmittelverkäuferinnen in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Anschaulich schildert die Verf. die Lehrstellensuche und den Lehrbeginn, die Läden und deren Sortiment sowie die Arbeitsgeräte, die Arbeitszeit und die Bezahlung. Dabei verbindet die Verf. eigene Darstellungsteile mit aussagekräftigen Zeitzeugenzitaten und Expertenhinweisen, so dass ein detailreiches Bild des Handels und der Versorgung in der DDR entsteht. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Berufsleben der drei Verkäuferinnen in unterschiedlichen Läden in Ost und West. In vielfältigen Details beschreibt die Verf. die Arbeitsplätze, die Aufgaben und Tätigkeiten, die Arbeitsauffassung, das familiäre und soziale Umfeld sowie das Verhältnis zu den Mitarbeitern und den Kunden und arbeitet exemplarisch den Wandel des Berufsbildes der Verkäuferin heraus. Dieser ist vor allem durch den Verlust an Individualität, Zwischenmenschlichkeit und Know-how gekennzeichnet: "Verkäuferinnen, das sind dann nur noch Packliesel, die das einräumen."