Wettbewerb: Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte Masematte - die Sprache der Arbeiter. Was hat Sprache mit Arbeit zu tun?
Klasse 07; Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium
48143 Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
#2005-0576
Die Verf. untersuchen die Masematte als subkulturelle Sprache der Kanalarbeiter, die es in Münster als dritte Sprache neben dem Hoch- und dem Plattdeutschen in der Zeit zwischen ca. 1870 und 1950 gab. In dieser Zeit wurde es vornehmlich in Münsters Vierteln der "kleinen Leute" gesprochen. Heute gibt es die Sprache praktisch nicht mehr, da die Sprechergemeinschaften während des Zweiten Weltkriegs größtenteils zerstört oder ausgebombt worden sind. Die Verf. gehen der Frage nach, warum sich eine solche Sprache unter Arbeitern entwickelt hat und was die Sprache mit Arbeit zu tun hat. Die Untersuchung basiert auf einigen Zeitzeugeninterviews, Adressbüchern der Stadt Münster, Artikeln der Münsterschen Zeitung und der Westfälischen Nachrichten sowie einschlägiger Literatur.
Literaturverzeichnis
32 S., ms., ill. mit Tabellen, Grafiken, einer Karte und einem Foto
Quellen
Nach einer Darstellung der Entwicklung und der Kennzeichen der Masematte gehen die Verf. zunächst auf die Berufe der Masemattesprecher ein, die vor allem aus unteren sozialen Schichten kamen. Häufig waren sie Altwarenhändler, kleine Handwerker, Vieh- und Pferdehändler, Hausierer und (Bau-)Arbeiter. Anschließend beschäftigen sich die Verf. mit dem Kanalbau des Dortmund-Ems-Kanals als "Masemattes Kinderstube". Anschaulich und detailliert beschreiben sie die Herkunft und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Kanalarbeiter. Sie schildern außerdem die soziale Herkunft der Masemattesprecher und zeigen auf, inwiefern Sprache ein Symbol von Ausgrenzung und sozialen Konflikten sein kann. Ein Kapitel zu den Chancen von Masematte in der Zukunft beschließt den Beitrag.