Wettbewerb: Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte Ergasterium Disciplinarium - Zucht durch Arbeit. Das Landeszuchthaus Marienschloss im 19. Jahrhundert

Der Verf. beschäftigt sich mit dem Landeszuchthaus Marienschloss bei Butzbach, das vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis 1939 existierte und dann in eine Jugendstrafanstalt umgewandelt wurde. Dabei geht er folgenden Fragen nach: Welche Ideen und Interessen stehen hinter der Arbeit von Gefangenen? Wie sah der Arbeitsalltag der Gefängnisinsassen aus? Welche Konflikte ergaben sich, und wie wurden sie gelöst? Die materiale Grundlage des Beitrags bilden Akten des Staatsarchivs Darmstadt sowie eine Literatur- und Internetrecherche.

Literaturverzeichnis

61 S., ms., ill. mit Fotos, Abb., Dokumentenkopien und Karten, Anhang (48 S.): Dokumentenkopien

Quellen

Der Verf. beginnt mit einer allgemeinen Beschreibung der Geschichte der Zucht- und Arbeitshäuser seit ihrer ersten Einrichtung im 16. Jahrhundert. Danach beschreibt er die Geschichte des Zuchthauses Marienschloss und liefert dabei Informationen über den Ausbau dieses ehemaligen Klosters im Laufe des 19. Jahrhunderts und über die Belegung des Zuchthauses. Es folgt der Hauptteil des Beitrags zur "Arbeit im Zuchthaus". Der Verf. beschreibt zunächst die unterschiedlichen Formen der Arbeitsorganisation in Zuchthäusern der Vergangenheit, um dann den Arbeitsalltag der Gefangenen zu schildern, in dem diese für verschiedene Firmen im Hessischen unterschiedliche Waren produzierten und hierfür einen geringen Lohn erhielten. Exemplarisch wird der Geschäftsvertrag zwischen der Verwaltungskommission des Zuchthauses Marienschloss und dem Tabakfabrikanten Gail aus Gießen aus dem Jahr 1853 analysiert. Das Kapitel "Arbeit im Konflikt" schließt sich an, in dem der Verf. die Beschwerden der Zünfte aus der Umgebung über die billige Konkurrenz der Zuchthausarbeit und die Beschwerden einiger Zuchthausinsassen wegen schlechter Behandlung, schlechter Verpflegung und unzumutbarer Arbeitsbedingungen beschreibt.