Wettbewerb: Sich regen bringt Segen? Arbeit in der Geschichte "Arbeit ist die beste Medizin." Arbeitstherapie in der Psychiatrie am Beispiel der Landesheilanstalt Marburg

3. Preis
2005
Opitz von Boberfeld, Carola
Christoph Geibel

Klasse 13; Landgraf-Ludwigs-Gymnasium

35396 Gießen, Hessen, Deutschland

#2005-0138

Die Verf. untersucht arbeitstherapeutische Konzepte am Anfang des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Landesheilanstalt Marburg. Dabei setzt sie sich mit der allgemeinen Psychiatriegeschichte auf der einen und mit konkreten, lokalen arbeitstherapeutischen Maßnahmen in der Landesheilanstalt von 1876 bis zum Ende der 1920er Jahre auf der anderen Seite auseinander. Die Grundlage des Beitrags bilden Bestände des Landes Wohlfahrtsverbandes Kassel, umfangreiche zeitgenössische Fachliteratur zur Arbeitstherapie und Beschäftigung von Kranken sowie eine Literatur- und Internetrecherche.

Literaturverzeichnis

68 S., ms., ill. mit Fotos und Abb., Anhang (26 S.): Dokumentenkopien

Quellen

Nach einem Überblick über die Geschichte der Psychiatrie und über die Entwicklung der Arbeitstherapie im Wandel der Zeit stellt die Verf. in einer kurzen Skizze die Landesheilanstalt Marburg vor. Anschließend untersucht sie ausführlich die Grundlagen und verschiedenen Formen der Arbeitstherapie seit Gründung der Anstalt im Jahr 1876: die so genannte "Arbeitskolonie" für die unheilbar Kranken und die "tägliche Arbeit" für die heilbar Kranken. Sie schildert dabei die zugrunde liegenden Richtlinien, die Art der Arbeit, die Vergütung, die geschlechtsspezifischen Anwendungen und die Probleme der Umsetzung. Sie geht der Frage nach, wie man zu dem Schluss kam, dass kranke Menschen durch Arbeit gesund werden könnten, und ob es tatsächlich der heilende Faktor war, der die Anstalt dazu brachte, die Patienten arbeiten zu lassen, oder vielmehr der wirtschaftliche Anreiz. Die Verf. stellt dabei die unterschiedlichen Positionen der Patienten und des Pflegepersonals dar und veranschaulicht die Arbeit eines Arbeitstherapeuten am Beispiel des Arztes Herrmann Simons.