Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte Verseuchtes Wasser, eine untätige Verwaltung und ein uneinsichtiger Bürgermeister. Der Phenolskandal in Nufringen

Am 25. November 1988 ging um 8:30 Uhr im Rathaus der 4100-Seelen-Gemeinde Nufringen ein Anruf ein, dass das Leitungswasser merkwürdig rieche. Die Nufringer Riedquelle wurde umgehend gesperrt und eine Wasserprobe veranlasst. Das Bürgermeisteramt ließ auf Chlor testen. Weil die Ergebnisse negativ waren, blieb das Amt untätig und informierte nicht die zuständigen Behörden. Weil sich aber die Beschwerden mehrten, handelten Polizei, Feuerwehr und Gesundheitsamt in Eigenregie. Nach Mitternacht stand fest, dass die Chemikalie Phenol das Leitungswasser vergiftet hatte. Die Schülerin Helena Hanselmann legt dar, wie sich der Nufringer Phenolskandal binnen weniger Stunden von einem Umwelt- in einen Verwaltungs- und schließlich einen Politikskandal ausweitete. Die Grundlage der Wettbewerbsarbeit sind zeitgenössische Zeitungsartikel und Zeitzeugengespräche, die Helena Hanselmann mit am Skandal Beteiligten führte.