Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte Skandal um die Namensgebung der Schule

Landessieger
2011
Kerkeling, Saskia u.a. (4 Verf.)
Gerda Küper

Klasse 10, Hermann-Leeser-Schule, Realschule

48249 Dülmen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#2011-0496

Der Dülmener Hermann Leeser (1890–1938), Namensgeber der gleichnamigen Realschule, war ein jüdischer Fabrikant. Nach der Reichspogromnacht 1938 wurde Leeser verhaftet und nahm sich am 13. November 1938 das Leben, um seiner Frau und seiner Tochter die Ausreise in die Niederlande zu ermöglichen. Ende der 1980er Jahre wurde die Realschule in Dülmen nach ihm benannt – keine unumstrittene Entscheidung. Bürger schrieben empörte Leserbriefe: Man möge doch endlich die Vergangenheit ruhen lassen, hieß es. Die katholische Kirche schlug einen Heiligen als Namenspatron vor. Zeitungsartikel und Zeitzeugeninterviews sind die Basis der Wettbewerbsarbeit, aus der die vier Realschüler Handlungskonsequenzen ableiten und einen klaren Zukunftsauftrag für die eigene Schule formulieren: über den Nationalsozialismus aufzuklären und den Namen Leesers in Ehren zu halten.