Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte Leichtfertig – angeschwärzt – verstoßen. EMIL und JOSEF, zwei »böse« Buben der Ruprecht-Karls-Universität

Landessieger
2011
Müller, Anna-Katharina / Müller, Franziska / Müller, Peter
Frederik May, Dr. Christina Müller

Klasse 10, Kurfürst-Friedrich-Gymnasium, Gymnasium

69117 Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland

#2011-0002

Die Geschwister Franziska, Anna-Katharina und Peter Müller beleuchten in ihrer Wettbewerbsarbeit zwei Skandale, die sich an der Universität Heidelberg zugetragen haben. Der erste Fall befasst sich mit dem jüdischen Nationalökonomen Prof. Dr. Emil Gumbel, dem 1932 die Lehrerlaubnis entzogen wurde. Auslöser der Affäre war eine Äußerung Gumbels, wonach sich eine Kohlrübe als Denkmal des Ersten Weltkriegs besser eigne als die heroischen Denkmäler der Zeit. Gumbel spielte mit seiner Aussage auf den Hungerwinter 1917/1918 an, als Steckrüben oft die einzigen Nahrungsmittel in Deutschland gewesen waren. Der Nationalökonom Gumbel war aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Einwürfe ein beliebtes Ziel rassistischer und nationalistischer Attacken in der Weimarer Republik. Das zweite Fallbeispiel beleuchtet eine Pockenepidemie im Jahr 1958, die durch einen Universitätsdozenten ausgelöst worden war. Ein Hauptaugenmerk ihrer Skandal-Analyse legen die Schüler jeweils auf die Rolle der Medien. Grundlage der Wettbewerbsarbeit sind Akten und Archivalien aus dem Universitätsarchiv und eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Presseartikel.