Wettbewerb: Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte Eiterfelds Werdegang und Gesundung. Eine Gemeinde wehrt sich gegen Güterschlächter und Arbeiterausbeuter

Landessieger
2011
Abel, Theresa / Vogt, Esther
Thomas Budde

Klasse 08, Lichtbergschule Eiterfeld, Gesamtschule

36132 Eiterfeld, Hessen, Deutschland

#2011-0214

Am 1. April 1933 wurde in Eiterfeld ein Galgen aufgestellt, an dem drei Juden des Dorfes symbolisch hingerichtet wurden, indem ihre Namen am Galgen aufgeknüpft wurden. Der Galgen stand in der Dorfmitte, direkt gegenüber der katholischen Kirche, sodass ihn jeder sehen konnte. Am selben Tag wurde bundesweit zum Boykott jüdischer Geschäfte, Arzt- und Anwaltspraxen aufgerufen. Außerdem wurde Reichskanzler Adolf Hitler das Ehrenbürgerrecht von Eiterfeld verliehen. Die Verfolgung und Ermordung der Eiterfelder Juden und die Vernichtung der ehemals über 100 Mitglieder umfassenden Gemeinde nahmen hier ihren Anfang. In ihrer Wettbewerbsarbeit rekonstruieren die Schülerinnen die antisemitischen Ausschreitungen in Eiterfeld. Sie untersuchen, welche Gruppen sich in welchem Ausmaß an der Hetze gegen ihre jüdischen Mitbürger beteiligten, welche Interessen sie verfolgten und welche Folgen ihr Handeln nach sich zog. Quellen ihrer Arbeit sind zeitgenössische Presseartikel, Archivalien und private Sammlungen.