Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) – Jugendliche fragen nach Zur Bedeutung der Problematik der Vereinigung der Bundeswehr mit der NVA

5. Preis
1995
Ueding, Gesa Mareike:
Sebastian Reichelt

12. Klasse, Ratsgymnasium, 33602 Bielefeld

33602 Bielefeld, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#1995-0700

Die Verf. setzt sich mit der Eingliederung ehemaliger NVA-Soldaten in die Bundeswehr nach der Wende auseinander. Nachdem sie einleitend für die Zeit 1989/90 wichtige Etappen bis zur Zusammenführung von NVA und Bundeswehr skizziert hat, stellt sie im ersten Teil der Arbeit das Selbstverständnis und die gewandelte Bedeutung der Bundeswehr seit Beendigung des Ost-West-Konflikts vor. Danach beschäftigt sie sich intensiv mit der Rolle, die die SED der NVA zuschrieb, und mit dem antiwestlichen Feindbild der NVA. Im zweiten Teil präsentiert sie dann die Protokolle von Interviews, die sie mit einem Vertreter des Kreiswehrersatzamtes Bielefeld, mit einem ehemaligen NVA- und heutigen Bundeswehr-Oberstleutnant, mit einem seit 1993 in Thüringen tätigen westdeutschen Oberstleutnant und mit Claire Marienfeld, einer Wehrexpertin des Bundestages, geführt hat. Den Protokollen, die individuelle Erfahrungen und Ansichten im Kontext des Eingliederungsprozesses festhalten, läßt die Schülerin jeweils zusammenfassend kommentierende Auswertungen folgen. Im Fazit macht die Autorin deutlich, daß sie in Anbetracht der starken propagandistischen Beeinflussung in der DDR an einen ehrlichen Wandel vom NVA- zum Bundeswehrsoldaten glaubt. Zudem spricht sie hier Verdrängungsmechanismen und Ängste potentieller Zeitzeugen an. Konkret betont sie: Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten ist auf militärischem Gebiet weitaus schneller vonstatten gegangen, als selbst Optimisten zu hoffen gewagt hätten. Grundlage des Beitrags sind die Interviews sowie Bundeswehr-, DDR- und Fachpublikationen.

Literaturverzeichnis

(45 S., ms.)

Quellen

Intensivinterviews, Material aus Privatbesitz, DDR-Publikationen, Publikationen der Bundeswehr, Fachliteratur.