Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) – Jugendliche fragen nach Jugendliche aus Ost und West auf Spurensuche im Westen (Minden) und in der "DDR", vor allem über Versuche von Christen, die Teilung zu bewältigen

5. Preis
1995
Fischer, Nils u. a. (7 Verf.):
Johann Beneke

12. Klasse, Kollegschule des Kreises Minden-Lübbecke, 32425 Minden

32425 Minden, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#1995-0593

Im Zentrum der Arbeit stehen kirchliche Ost-West-Kontakte mit Bezug zu Minden. Einleitend berichten drei der Verf., die, aus Kasachstan, Danzig und Dresden stammend, seit 1989/90 im Westen leben, von Übersiedlungsgründen und vom Neubeginn in der BRD. Über referierende Texte und Interviewauszüge stellen die Autor(inn)en im Hauptteil verschiedene evangelische Gemeindepartnerschaften von den 50er Jahren bis heute vor und gehen auf Beziehungen eines Diakonissen-Mutterhauses, eines katholischen Pfarrers und eines CVJM-Posaunenchores in die ehemalige DDR ein. Zudem schildern sie die Geschichte eines Restaurators aus der DDR, der wegen angeblich unerlaubten Antiquitätenbesitzes verhaftet und 1984 unter Kirchenbeteiligung von der BRD freigekauft wurde, und eines ursprünglich westdeutschen Pfarrers, der 1953-71 im Brandenburgischen tätig war und 1973 ausgewiesen wurde. Abschließend informieren sie allgemein über DDR-Charakteristika (Stasi, Grenze), über Umstellungsprobleme nach 1989 sowie über Situation und Rolle der ostdeutschen Kirche seit 1945 und v. a. in der Wendezeit. Eine deutliche eigene Position beziehen die Verf. v. a. am Schluß ihrer etwas unübersichtlich wirkenden Arbeit. Hier stellen sie den staatskritischen Charakter der Kirche in der DDR dem staatsbejahenden Charakter der BRD-Kirche gegenüber. Wichtiger als dieser Gegensatz ist ihnen jedoch der Zusammenhalt der Kirchen, der trotz der deutschen Teilung gewahrt wurde. Die Autor(inn)en haben Recherchereisen nach Ostdeutschland unternommen und zahlreiche Menschen v. a. aus dem Kirchenbereich interviewt bzw. schriftlich befragt.

Literaturverzeichnis

(96 S., ms., ill. mit Fotos, Spiegel-Titeln, originalen u. zahlreichen kopierten Zeitungsartikeln, ausgeschnittenen bzw. kopierten Abbildungen aus Publikationen - Karikaturen, statistischen Graphiken, Fotos u. Übersichtskarten - sowie mit einem Infoheft;

Quellen

Intensivinterviews, schriftliche Befragungen, zeitgenössische Presse, Material aus Privatbesitz, Fachliteratur.