Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) – Jugendliche fragen nach Der Milliardenkredit. Ergebnisse einer Spurensuche.

4. Preis
1995
Wechsler, Andrea:
Ohne Tutor

11. Klasse, Maria-Ward-Schule der Englischen Fräulein (Gymnasium), 80638 München

80638 München, Bayern, Deutschland

#1995-0129

Die Verf. untersucht die Geschichte des Milliardenkredits, der 1983 der DDR durch den damaligen bayrischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß vermittelt wurde. Sie beschreibt die Rahmenbedingungen, stellt detailliert die Verhandlungen zwischen Strauß und Alexander Schalck-Golodkowski, der auf der DDR-Seite für die Verhandlungen zuständig war, dar und geht auf die - z. T. sehr heftigen - Reaktionen der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit ein. Die Arbeit gewinnt ihren besonderen Wert durch die Einarbeitung eines dreieinhalbstündigen Intensivinterviews mit Schalck-Golodkowski, dessen Beurteilung des Prozesses der deutschen Einheit ebenfalls wiedergegeben wird. Geprägt von diesem Interview und durch die intensive Verwendung der Strauß-Memoiren, stellt die Verf. vornehmlich die Beurteilung des Kredits durch die damaligen Protagonisten dar. Dabei übernimmt sie die Deutung des Milliardenkredits als ersten Schritt zur deutschen Einheit von Schalck-Golodkowski und blendet die Ost- und Entspannungspolitik der 70er Jahre nahezu vollständig aus. Durch die Einarbeitung von Karikaturen und Ausschußberichten und durch das hohe sprachliche Niveau der Arbeit gelingt der Autorin insgesamt eine pointierte Darstellung der Geschichte der Verhandlungen um den Milliardenkredit.

Literaturverzeichnis

(67 S., ms., ill. mit Karikaturen u. kopierten Fotos)

Quellen

Intensivinterview mit Schalck-Golodkowski, Strauß-Memoiren, Untersuchungsausschußberichte, Zeitungen, Karikaturen, Fachliteratur.