Wettbewerb: Ost-West-Geschichte(n) – Jugendliche fragen nach ... Daß ich eins und doppelt bin - Städtepartnerschaft Marburg - Eisenach

5. Preis
1995
Renner, Saskia / Corinna Diehl:
Horst Ludolph

11. Klasse, Elisabeth-Schule, 35037 Marburg

35037 Marburg, Hessen, Deutschland

#1995-0740

Im Zentrum des Beitrags steht die im Sommer 1988 offiziell beschlossene Städtepartnerschaft zwischen Marburg und Eisenach. Im ersten Textdrittel gehen die Verf. zunächst auf die enge historische Verbindung beider Städte v. a. durch die Hl. Elisabeth ein und stellen Marburg und Eisenach in ausführlichen Porträts vor. Im zweiten Drittel zeichnen sie - unter Hinweis auf in den 50 Jahren bestehende Kontakte und vorherige Bemühungen - das Zustandekommen der Partnerschaft 1987/88 nach. Diskussionen im Vorfeld werden hier ebenso angesprochen wie Erwartungen, wie die spätere Ausgestaltung oder in einer Umfrage geäußerte Meinungen der Bevölkerung. Im letzten Drittel beschäftigen sich die Autorinnen anhand der Erinnerungen von aus Eisenach stammenden Schüler(inne)n mit Besonderheiten der Schule in der DDR und mit Veränderungen im Schulalltag seit 1989. Daneben erwähnen sie den Kontakt ihrer Schule zu einer Eisenacher Partnerschule seit der Wende. Detailliert setzen sie sich außerdem mit der Haltung von Marburger und Eisenacher Interviewpartner(inne)n zur Vereinigung auseinander. Im Kapitel zur Vereinigung machen die Verf. auf unterschiedliche Haltungen zur Frage, ob die Einheit zu schnell gekommen ist, aufmerksam. Darüber hinaus weisen sie auf die Emotionalität hin, mit der Ostdeutsche auf die Frage der Berücksichtigung von DDR-Spezifika im vereinten Deutschland reagieren. Viele der gegenwärtigen Ost-West-Probleme führen sie auf enttäuschte Erwartungen und Schönfärbereien der Politiker zurück. Als Hauptergebnis ihrer Untersuchung halten sie die Abhängigkeit der Städtepartnerschaft von politischen Rahmenbedingungen fest. Von Politikern initiiert, müsse die Partnerschaft mehr noch als bisher mit Leben gefüllt werden. Die Verf. lassen in ihren Text die Ergebnisse von Interviews mit drei Eisenachern, mit einer Übersiedlerin, mit dem ehemaligen stellvertretenden Bürgermeister und dem Pressesprecher der Stadt Eisenach sowie mit dem Direktor der eigenen Schule einfließen.  Zusätzlich wurden Informationen aus der lokalhistorischen Fachliteratur berücksichtigt und die erwähnte Umfrage durchgeführt. Der Anhang enthält u. a. einen Pressespiegel zur Städtepartnerschaft.

Literaturverzeichnis

(58 S. Text, ms.; 37 S. Anhang, unpag., mit Kopien von Programmen, Presseausschnitten, Auszügen aus Publikationen - Stichen, Urkunden, Fotos, Medaillen etc. -, einer publizierten Chronologie u. eines Briefes; 4 Tonbandkassetten mit Interview-Mitschnitten

Quellen

Intensivinterviews, Meinungsumfrage, zeitgenössische Presse (Oberhessische Presse u. v. m.), lokalhistorische Fachliteratur.