Wettbewerb: Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte Wohnsituation der Sinti und Roma im Bremer Warturmlager - Ein Ausdruck der Ablehnung durch die Bremer

Landessieger
2023
Beren Üstüntas
Schriftlich-Sachtext
Christine Stangl

11. Klasse, Hermann-Böse-Gymnasium

28209 Bremen, Bremen, Deutschland

#2023-0956

Antiziganismus ist bis heute ein Thema. Beren Üstüntas beschäftigt sich in seinem Beitrag mit der Wohnsituation von Sinti und Roma, die ab 1955 im Warturmlager in Bremen untergebracht waren. Dafür recherchierte er im Archiv und führte ein Zeitzeugeninterview mit Hermann Ernst, der einen Teil seiner Kindheit im Warturmlager verbrachte. Der Schüler untersucht die Frage, inwiefern die Form der Unterbringung von Sinti und Roma die ablehnende Haltung der Bremer:innen gegenüber dieser Gruppe wiederspiegelt. Er stellt fest, dass Sinti und Roma sowohl von den Bremer:innen als auch durch das Stadt- und Polizeiamt auch nach 1945 ablehnend behandelt und in politischen Debatten diskriminierend beschrieben wurden. Im Zuge der sogenannten Wiedergutmachung erhielten nur etwa 8.000 bis 9.000 von 50.000 Sinti und Roma Entschädigungszahlungen. Der Schüler macht mit seiner Arbeit auf bis heute anhaltende Kontinuitäten von Vorurteilen und Diskriminierungen aufmerksam.