Wettbewerb: Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte Wohnen auf Zeit – Schutzräume für Frauen von Frauen - Die Entwicklung autonomer und kirchlicher Frauenhäuser in Münster

3. Preis
2023
Marla Friedrich
Schriftlich-Sachtext
Heinz-Jürgen Trütken-Kirsch

12. Klasse, Wilhelm-Hittorf-Gymnasium

48151 Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

#2023-1750

1976 entstand in West-Berlin das erste Frauenhaus in Deutschland. Zwei Jahre später wollte der Verein „Frauen helfen Frauen“ ein vergleichbares Projekt in Münster einrichten und hatte sogar schon ein passendes Haus im Auge. Anders als in Berlin scheiterte die Umsetzung jedoch an der mangelnden Unterstützung durch die Stadtpolitik. Das erste Frauen- und Kinderschutzhaus der Stadt wurde 1981 unter der Regie des Sozialdienstes katholischer Frauen eingerichtet. 1991 erfolgte die Gründung eines weiteren Frauenhauses im Stadtteil Wolbeck, diesmal in Trägerschaft des Frauenvereins. Marla Friedrichs schriftliche Arbeit, für die sie Interviews mit vier ehemaligen Aktivistinnen und Kommunalpolitikerinnen führte, beleuchtet die Unterschiede von kirchlicher und „autonomer“ Frauenarbeit. In Münster wurden diese politisch stark diskutiert, obwohl sie in der Praxis als Zufluchtsorte für bedrohte Frauen so gut wie keine Rolle spielten.